Suleiman II.

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    türkischer Sultan; * 6. November 1494 in Trapezunt (heute: Trabzon), † 6. September 1566 bei Szigetvár bei Pécs

    türkisch: Süleyman, Süleiman, Sulaiman, Soliman;

    Beinamen: "der Gesetzgeber", "der Prächtige";


    nach türkischer Zählung Suleiman I.; folgte am 22. September 1520 seinem Vater Selim I. als Sultan des Osmanischen Reiches nach. Kultureller und politischer Ausbau des Osmanischen Reichs; 1521 Eroberung Belgrads, 1526 Ungarns; 1529 Belagerung Wiens. Das Osmanische Reich erreichte unter seiner Regierung größte Ausdehnung und höchste kulturelle Blüte (umfangreiche Reformen), bedeutend auch durch die Förderung der Wissenschaften und der Baukunst. Er hinterließ auch (unter dem Pseudonym Muhibbi) ein dichterisches Werk: Seinen "Diwan" gab 1903 Georg Jacob in einer Auswahl heraus.

    Suleiman II. eroberte 1521 Schabau, Semlin und Belgrad (29. August) sowie nach einer sechsmonatigen Verteidigung die Insel Rhodos (21. Dezember 1522). Mit 100 000 Mann und 300 Kanonen siegte er am 29. August 1526 bei Mohács, worauf am 10. September Ofen und Pest (heutiges Budapest) dem Sieger die Tore öffneten.


    Zugunsten Johann Zápolyas, des Bans von Siebenbürgen, den eine Partei zum König gewählt hatte, unternahm er 1529 einen dritten Feldzug nach Ungarn und drang am 21. September mit 120 000 Mann bis Wien vor, gab aber nach einem Verlust von 40 000 Mann am 15. Oktober die Belagerung der Stadt auf. Im Herbst 1533 sandte er den Großwesir Ibrahim nach Asien, wo die Festungen Ardschisch, Achlath und Wan fielen und Persiens Hauptstadt Täbris sich am 13. Juli 1534 ergab; Bagdad wurde ebenfalls besetzt.

    Währenddessen hatte die Flotte unter Chaired-din Barbarossa Spanien 1533 Koron genommen und 1534 Tunis unterworfen, das jedoch 1535 an Karl V. wieder verloren ging. 1541 unterwarf Suleiman über die Hälfte Ungarns; Zápolyas Sohn musste sich mit Siebenbürgen begnügen. 1547 wurde ein fünfjähriger Waffenstillstand geschlossen, wonach Suleiman jährlich 50 000 Dukaten Tribut erhielt.

    Hierauf unternahm Suleiman einen zweijährigen Krieg gegen Persien und erneuerte 1551 den Krieg in Ungarn; erst 1562 kam ein neuer Friede zustande. Obschon über 70 Jahre alt, unternahm Suleiman 1566 einen abermaligen Heereszug gegen Ungarn, starb aber vor Szigetvár am 6. September 1566.

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