Stephan Sinding

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    norwegischer Bildhauer; * 4. August 1846, † 1911

    1871 ging Sinding nach Berlin, wo er eine Zeitlang Schüler von Albert Wolff war, und lebte später abwechselnd in Paris, Rom, Christiania und Kopenhagen. Den größten Einfluss übte die naturalistische Richtung der Pariser Schule auf die Entwicklung seines Stils aus. Seine Hauptwerke zeichnen sich durch den Ausdruck starker Empfindung und leidenschaftlicher Erregung aus - so die teils in Marmor, teils in Bronze ausgeführten lebensgroßen Gruppen "Barbarengruppe" (eine Mutter, die Leiche ihres Sohnes aus dem Kampfe tragend), "Die gefangene Mutter", "Zwei Menschen" (ein sich umarmendes Liebespaar) und ein tot zusammengesunkener Mann, den seine Frau aufzurichten sucht. Für die "Gefangene Mutter" erhielt er die Ehrenmedaille der Pariser Weltausstellung von 1889, für die "Barbarengruppe" die erste Medaille der Münchener Kunstausstellung von 1891.

    In Kopenhagen führte Sinding auch eine Reihe von dekorativen Arbeiten aus, unter anderem einen Fries mit Christus, den Aposteln, Heiligen und Reformatoren für die Jesuskirche. Von seinen übrigen Werken sind noch die "Älteste des Geschlechts" (Holzstatue), die "Walküre" (ebenfalls Holzskulptur), eine Marmorstatue des Hylas (im königlichen Schloss zu Christiania), die "Nacht" (ein schlafendes Paar), "Mutter Erde" (mit einem Menschenpaar in ihrem Schoß) und "Anbetung" (ein vor einem Mädchen kniender Mann) hervorzuheben.