Staufische Kunst

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    Bezeichnung für die Romanik im 12. und 13. Jh. in Deutschland während der Regierungszeit der Staufer.

    Architektur

    Je nach Region ist die staufische Architektur unterschiedlich ausgeprägt: In Köln und dem Rheinland ist der Sakralraum durch Lisenen, Blendnischen, Zwerggalerie im Außenbau und im Innenraum durch Nischen und Laufgänge charakterisiert (Sankt Aposteln in Köln). Im Elsass und dem Oberrhein sind Doppelturmfassaden, sorgfältig behandeltes Quaderwerk, gedrungene Formen, Kreuzgewölbe charakteristisch (Murbach, Maursmünster, Schlettstatt, Worms). Gewölbebau, breit proportioniert und meist ohne Schmuckformen (Soest, Sankt Patroklus) und Hallenkirche (Dome in Paderborn, Münster) sind typisch für Westfalen.

    Diese örtliche Tradition wurde durch den Einfluss der französischen Gotik nicht selten gebrochen (Beispiele sind die Dome von Straßburg, Magdeburg, Halberstadt, Minden, Naumburg, die Marburger Elisabethkirche, die Zisterzienserklöster Maulbronn, Eberbach, Rheingau).

    Während der Stauferzeit wurden zahlreiche Pfalzen und Burgen (Trifels, Gelnhausen, Wimpfen), unter Friedrich II. auch in Apulien und Sizilien (Kastelle von Catania, Enna, Bari, Lucera, Castel del Monte) erbaut.

    Skulptur

    Bedeutende Skulpturen wurden im Zusammenhang mit sakraler Architektur geschaffen; aus dem 13. Jh. sind einige Triumphkreuze (Halberstadt, Dom, um 1220) und zahlreiche bronzene Kruzifixe erhalten; weitere Beispiele staufischer Skulptur sind die umfangreiche Figuralplastik des Straßburger Südquerhauses, des Bamberger und des Naumburger Doms, beeinflusst von französischer Kathedralskupltur.

    Im profanen Bereich ist die Goldschmiedekunst des Rhein-Maas-Gebietes bedeutend (Nikolaus von Verdun u.a.). Die staufische Kunst aus dem Umkreis Friedrichs II. in Süditalien und Sizilien war durch die Reanimation antiker Kunstelemente gekennzeichnet; Beispiele sind die Kalksteinbüste von Barletta, das Kopffragment vom Castel del Monte, Skulpturen für das Brückenkastell von Capua u.a.

    Malerei

    Die Glasmalerei ist ein wichtiger Bestandteil der staufischen Kunst (Glasgemälde im Straßburger Münster und in der Barfüßerkirche von Erfurt). Daneben gibt es eine Vielzahl von Werken staufischer Buchmalerei in Köln, Mainz, Bamberg, Regensburg und Salzburg. Eine bedeutende illustrierte Handschrift ist "Über die Jagd mit Vögeln" von Friedrich II.