Sozialistische Einheitspartei Deutschlands

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    Abk.: SED;

    bis 1989 in der Deutschen Demokratischen Republik herrschende Staatspartei (nach Artikel 1 der DDR-Verfassung, die 1989 von der Volkskammer aufgehoben wurde).


    Die SED wurde unter dem Druck der sowjetischen Besatzungsmacht 1946 mittels Verschmelzung von SPD und KPD organisiert und bestimmte diktatorisch das gesamte Staats-, Partei- und gesellschaftliche Leben. Höchste Instanz war das auf dem Parteitag gewählte Zentralkomitee (Abk.: ZK, Erster Sekretär Walter Ulbricht 1950-1971, danach bis Oktober 1989 Erich Honecker, vom Oktober-Dezember 1989 Egon Krentz). Ständige Organe des Zentralkomitees waren das Politbüro; Exekutivorgan für die Durchführung der Parteibeschlüsse das Zentralkomiteesekretariat; Überwachungsorgan die Zentrale Parteikontrollkommission; die Parteijugend war in der "Freien Deutschen Jugend" (Abk.: FDJ) organisiert.

    1963 beschloss der VI. Parteitag ein neues "Ökonomisches System der Planung und Leitung der Volkswirtschaft" zur Modernisierung des Wirtschaftssystems.

    Seit dem VIII. Parteitag betrieb die SED eine Politik der Abgrenzung gegenüber der Bundesrepublik Deutschland.

    Nach der demokratischen Revolution in der DDR im Oktober und November 1989, angestoßen durch eine hohe Übersiedlerwelle aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland, musste die SED ihre vormundschaftliche Alleinherrschaft aufgeben. Sie benannte sich zunächst in SED/PDS (Abk. für: Partei des demokratischen Sozialismus) und dann in PDS um. In diesem Prozess verlor sie zahlreiche Mitglieder; eine Reihe ihrer führenden Funktionäre (E. Honecker, G. Mittag u.a.) wurden wegen kriminellen Verstoßes gegen die DDR-Verfassung aus der Partei ausgeschlossen, angeklagt und zeitweilig inhaftiert. Ein Teil des ehemaligen SED-Vermögens wurde an den Staat zurückgezahlt, Immobilien wurden den neuen Gruppierungen zur Verfügung gestellt.