Sir Thomas Beecham

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    englischer Dirigent; * 29. April 1879 in St. Helens bei Liverpool, † 8. März 1961 in London

    Beecham, der sich die musikalischen Grundkenntnisse als Autodidakt beigebracht hatte, machte sich als Dirigent und Orchestergründer insbesondere um die Pflege zeitgenössischer Musik und der Oper in England verdient. 1916 wurde er dafür geadelt.

    In frühen Jahren reiste Beecham mit einem Opernensemble durch England. 1905 trat er mit dem Queen's Hall Orchestra in London erstmals als Dirigent auf. Ein Jahr später gründete er das "New Symphony Orchestra". 1908 gab er dessen Leitung ab, um das "Beecham Symphony Ensemble" zu gründen.

    Beecham wandte sich bald der zeitgenössischen Musik und dem Tanz zu und trug entscheidend zur Bekanntheit zeitgenössischer Komponisten wie J. Sibelius, Frederick Delius oder R. Strauss bei. Er organisierte Gastspiele, unter anderem von S. Diaghilews "Ballets Russes" 1911 und vom russischen Sänger Fjodor Schaljapin 1913, und dirigierte englische Erstaufführungen, z.B. Richard Strauss' Opern "Salome" und "Elektra".

    1928 begründete er das "London Symphony Orchestra", 1932 das "London Philharmonic Orchestra".

    Im gleichen Jahr wurde er künstlerischer Leiter der International Opera Season in Covent Garden. Zu Beginn der vierziger Jahre ging er in den USA, wo er unter anderem das "Seattle Symphony Orchestra" in Washington und das "Metropolitan Opera Orchestra" in New York City dirigierte. 1946 begründete er das "Royal Philharmonic Orchestra", mit dem er überragende Interpretationen von Werken L.H. Berlioz' und Sibelius' einspielte.