Serbien

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    Geografie

    Die Republik Serbien liegt im Südosten Europas im Zentrum der Balkanhalbinsel und grenzt im Norden an Ungarn, im Osten an Rumänien und Bulgarien, im Süden an Makedonien und das Kosovo, im Südwesten an Montenegro und im Westen an Bosnien-Herzegowina. Nachdem Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Makedonien 1991/92 das 1918 gegründete Jugoslawien verlassen hatten, existierte Serbien mit Montenegro zunächst als (Rest-)Jugoslawien und von 2003 bis 2006 als Staatenbund. Seit der Unabhängigkeit Montenegros ist auch Serbien ein eigenständiger Staat. Die Haupstadt ist Belgrad.

    Die Fläche des Landes beträgt 77 474 km².

    Der Norden Serbiens gehört zur Pannonischen Tiefebene. Das Dinarische Gebirge im Westen und das Balkan-Gebirge im Osten wird von mehreren Mittelgebirgszügen in der Mitte des Landes verbunden. Auch im Süden des Landes finden sich Mittel- und Hochgebirge. Höchster Berg ist der Midzor mit 2 169 m. Längster Fluss ist die Donau mit einer Länge von 588 km. Zu ihren Nebenflüssen gehören Morava, Theiß und Save. Größter See Serbiens ist der Djerdapsee mit 163 m².

    Klima

    In Serbien herrscht überwiegend Kontinentalklima, das im Süden gemäßigt ist. Das führt zu kurzen und kalten Wintern und warmen Sommern mit durchschnittlich 23 ºC im Juli. In den Hochgebirgen im Süden herrscht Gebirgsklima vor, das die Winter dort verlängert. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 896 mm.

    Flora und Fauna

    Etwa ein Drittel des Landes ist bewaldet; vor allem im Pannonischen Becken wachsen Flaumeichen, Edelkastanien und Hainbuchen. In einigen Schutzgebieten ist die Vegetation besonders vielfältig (Fruška Gora: Lindenwälder, seltene Heilpflanzen; Lovcen: Urwaldgebiet mit Buchen, Bergahorn, Schwarzkiefer, Eschen u.a.).

    Die Wälder Serbiens bieten zahlreichen selten gewordenen Tieren einen geeigneten Lebensraum; hier finden sich noch Braunbären, Wildkatzen, Wölfe und Luchse. Zahlreich vertreten sind Füchse, Wildschweine, Marder, Dachse und Rotwild. In den höheren Lagen der Gebirge gibt es Gämsen und Bergziegen. Zur Vogelwelt, die 80 % aller europäischen Vogelarten abdeckt, gehören unter anderem Steinadler, Zwergohreule, Birk- und Auerhuhn, Weißkopf- und Gänsegeier.

    Bevölkerung

    In Serbien leben rund 8,02 Millionen Menschen. Auch Minderheiten aus den anderen Staaten des ehemaligen Jugoslawiens leben hier, wobei die Gruppen der Montenegriner, Jugoslawen, Albaner, Bosniaken und Kroaten jeweils nur rund ein bis zwei Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen. Die stärkste Minderheit bilden die fast 300 000 Ungarn (knapp 4 %). Auch Sinti und Roma, Rumänen, Slowaken und Walachen leben in Serbien. Das Bevölkerungswachstum in Serbien ist derzeit, auch aufgrund der immer noch starken Abwanderung bestimmter Ethnien, leicht negativ.

    Rund 85 % der Menschen in Serbien gehören der serbisch-orthodoxen Kirche an. Außerdem gibt es eine geringe Anzahl katholischer (5,5 %) und protestantischer (1,1 %) Christen.

    Die Hauptstadt Belgrad ist mit geschätzten 1,3 Millionen Einwohnern die größte Stadt des Landes. Es folgen Novi Sad mit rund 191 000 und Niš mit etwa 174 000 Einwohnern. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt in Städten.

    Serbisch ist Amtssprache und wird fast überall im Land verstanden und gesprochen. Seit 2006 ist die Schrift offiziell kyrillisch, aber auch das lateinische Alphabet kommt noch vor.

    Politisches System

    Nach der Unabhängigkeit Montenegros ist die Republik Serbien (seit dem 5. Juni 2006) der Folgestaat der Staatenunion Serbien und Montenegro, dem Nachfolger der Republik Jugoslawien. Zu der Republik gehört die autonome Provinz Wojwodina. Der Rest des Landes bildet keine eigene politische Einheit und wird deshalb nur informell als Engeres Serbien oder Zentralserbien bezeichnet.

    Nach der im November 2006 in Kraft getretenen Verfassung wird das Staatsoberhaupt der Republik, der Präsident (seit 2004 Boris Tadic), vom Volk für fünf Jahre gewählt; eine Wiederwahl ist möglich. Der Premierminister Serbiens heißt seit 2004 Vojislav Koštunica. Das Ein-Kammer-Parlament, das auf vier Jahre gewählt wird, hat 250 Abgeordnete. Die letzten Wahlen für das serbische Parlament fanden im Januar 2007 statt.

    Serbien ist in 190 Verwaltungseinheiten (Opcinas) untergliedert.

    Wirtschaft

    Die serbische Wirtschaft befindet sich im Übergang zur freien Marktwirtschaft und versucht die Folgen der politischen und wirtschaftlichen Isolation unter Milosevic zu überwinden. Die hohe Arbeitslosenquote (geschätzt zwischen 20 und 30 %), die Staatsverschuldung, die über die Hälfte des Bruttosozialprodukts beträgt, und die hohe Zahl der im Agrarsektor Beschäftigten (knapp 30 %) schwächen das Land aber weiterhin.

    Angebaut werden Zuckerrüben, Mais, Kartoffeln, Weizen und Obst. Auch die Tierhaltung und der Weinanbau sind je nach Region von Bedeutung. Die meist veralteten Industrieanlagen dienen der Weiterverarbeitung von Lebensmitteln (insbesondere Zucker) und der Produktion von landwirtschaftlichen Maschinen, Papier, Blei und einfachen elektrischen Geräten. Auch der Tourismus ist seit den Balkan-Kriegen weitgehend ausgeblieben und wird derzeit gefördert.

    Währung Serbiens ist der serbische Dinar.

    Republik Serbien

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    Republika Srbija
    Amtssprache Serbisch
    Hauptstadt Belgrad
    Staatsform Republik
    Fläche 88.361 km²
    Einwohner 10.000.000
    Währung serbische Dinar
    Zeitzone UTC+1 MEZ

    UTC+2 MESZ (März - Oktober)

    KFZ-Kennzeichen SRB
    Internet-TLD .rs
    Telefonvorwahl 00381

    Kalenderblatt - 29. März

    1894 34 Frauenorganisationen schließen sich zum Bund deutscher Frauenvereine (BdF) zusammen.
    1958 Uraufführung von Max Frischs "Biedermann und die Brandstifter" in Zürich.
    1971 Der jugoslawische Präsident Tito wird als erstes Oberhaupt eines sozialistischen Landes von Papst Paul VI. empfangen.