Seldschuken

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    türkischer Volksstamm und Dynastie; beide benannt nach einem ihrer bedeutendsten Anführer (Seldschuk).

    Seldschuk, von Nordosten (Kirgisensteppe) eingewandert, eroberte im 10. Jh. Buchara und erwirkte den Übertritt seines Stamms zum Islam; beide Ereignisse wurden Grundlage der Großmacht der Seldschuken; sie boten militärisch die Voraussetzung zur Absetzung der Ghasnawiden und zur Eroberung Persiens, Mesopotamiens und Kleinasiens. Andererseits erleichterten sie die Verständigung mit dem Kalifen, dem sie in der zweiten Hälfte des 11. Jh.s zur Befreiung aus der Bujiden-Herrschaft verhalfen; gleichzeitig Erwerb der Emirwürde und der weltlichen Oberherrschaft im Kalifenreich, siegreiches Vordringen bis nach Kleinasien, Syrien (Sturz der Fatimiden) und Jerusalem. Nach dem Tod Melikschahs (1092) Zersplitterung in Teilreiche, deren mächtigstes, Iconium, bis ins 14. Jh. bestand und zeitweise den Bestand des Byzantinischen Reiches gefährdete. Die anderen Gebiete wurden vorübergehend von den Mongolen besetzt und im 13. Jh. von den Osmanen erobert.