Segelflugzeug

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    Einleitung

    Ein- oder zweisitziges Leichtflugzeug ohne eigene Antriebskraft (oft aber mit Hilfsmotor; siehe Motorsegler) aus Holz oder Kunststoff (mit Glasfasern oder Kohlenstofffasern verstärkte Harze, GFK). Es verfügt über schmale Tragflügel mit großer Spannweite. Auf Grund des fehlenden Triebwerkes gilt das Segelflugzeug als Sonderform des Flugzeugs. Es wird hauptsächlich als Sportgerät genutzt (Wettbewerbsdisziplinen siehe Segelflug).

    Einteilung

    Es gibt einfach konstruierte und besonders sichere Segelflugzeuge (Schulgleiter), Primärsegelflugzeuge (nur im Rahmen der Flugausbildung verwendet) und Hochleistungssegelflieger mit Rumpf und Cockpit für bis zu zwei Personen.

    Start

    Der Start erfolgt durch Motorschleppwinden oder durch ein mit einem Motorflugzeug verbundenes Seil, das später ausgeklinkt wird (Schleppflugzeug), aber auch unter Verwendung eines eingebauten Hilfsmotors (Motorsegler). Die Tragflächen des Segelflugzeugs erzeugen den nötigen Auftrieb.

    Nutzen von Aufwinden

    Geschicktes Ausnutzen von in die Höhe gerichteten Luftströmungen bzw. atmosphärischen Luftbewegungen verlängert die Flugzeit. Dies gelingt z.B. in bergigen Gebieten durch Nutzen von Aufwind an Berghängen (Hangsegelflug), wobei durch Hindernisse am Boden die Windströmungen nach oben gelenkt werden, oder hinter Gebirgszügen (Wellensegelflug). Vom sonnenbeheizten Erdboden aufsteigende warme Luft kann ebenfalls als Aufwind genutzt werden (Thermikflug). Beim Fronten- oder Gewittersegelflug fliegt der Pilot vor Kaltluft-, Warmluft- oder Gewitterfronten. Der dynamische Segelflug nutzt Windscherungen, d.h. Geschwindigkeitsunterschiede horizontal strömender Luftmassen.

    Auftrieb

    Auf ein Segelflugzeug wirken mehrere, einander entgegengesetzte Kräfte. Die senkrecht nach unten strebende Gewichtskraft und die Widerstandskraft wirken einer in Flugrichtung wirkenden Kraft (Gleitflug nach unten) entgegen, die das Flugzeug vorwärts treibt. Die Gewichtskraft muss durch den Auftrieb der Tragflächen ausgeglichen werden. Die Gleitzahl benennt die Relation von Auftrieb und Widerstand. Als flachen Gleitflug (großer Auftrieb bei geringem Widerstand) bezeichnet man einen Segelflug, der bei geringem Verlust an Höhe eine weite Strecke erreicht.

    Geschichte

    Ab 1870 versuchten sich zahlreiche Flugpioniere am Bau eines Segelflugzeugs; zu den bekanntesten zählen Otto Lilienthal (Gleitflüge von 1891-96) und die Gebrüder Wright (1911 Gleitflug von rund 10 Minuten), die später auch das erste flugfähige Motorflugzeug bauten (siehe Luftfahrt).

    Nach dem Ersten Weltkrieg konzentrierte sich Deutschland auf die Konstruktion von Segelflugzeugen, da der Versailler Vertrag den Bau von (militärisch einsetzbaren) Motorflugzeugen verbot. Oskar Ursinus startete 1920 den ersten Segelflugwettbewerb an der Rhön, und bis 1939 fanden dort regelmäßig Wettbewerbe statt. Das Segelflugverbot wurde 1951 aufgehoben.

    Kalenderblatt - 19. April

    1521 Kaiser Karl V. verhängt über Martin Luther die Reichsacht.
    1941 Bertolt Brechts "Mutter Courage" wird im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. Die von Helene Weigel verkörperte Protagonistin verliert im Dreißigjährigen Krieg alle ihre Kinder. Brecht will mit seinem Stück die Verzahnung von Kapitalismus und Krieg zeigen.
    1977 Zum Entsetzen seiner Fans wechselt Franz Beckenbauer in den amerikanischen Fußballverein Cosmos. Der Dreijahresvertrag ist auf ca. sieben Millionen DM festgesetzt.