Schirin Ebadi

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    iranische Juristin und Menschenrechtlerin; * 21. Juni 1947 in Hamadan

    Schirin Ebadi studierte an der Universität von Teheran Recht. Als erste weibliche Richterin im Iran war sie von 1975 bis 1979 Präsidentin des Gerichtshofs von Teheran. Nach der Revolution im Jahr 1979 musste sie von diesem Amt zurücktreten. Gegenwärtig hat sie einen Lehrauftrag an der Universität von Teheran und ist als Anwältin tätig.

    Die überzeugte Muslimin ist als kompetente und mutige Anwältin im Iran landesweit bekannt und geachtet. Ebadi kämpft gegen die diskriminierenden Gesetze der islamischen Republik, z.B. gegen das Scheidungsrecht oder das niedrige Heiratsalter, das die Frauen benachteiligt. 1994 war sie Mitbegründerin der "Association for Support of Children's Rights in Iran". Die Menschenrechtlerin wurde mehrmals verhaftet, zeitweise wurde ihr die Anwaltslizenz entzogen. 2006 wurde ihr - vier Jahre zuvor mit anderen Juristen gegründetes - Zentrum für Menschenrechte vom iranischen Innenministerium verboten.

    Schirin Ebadis Einsatz bei der Demokratisierung des Irans und ihr Eintreten für die Menschenrechte, vor allem für die Rechte der Frauen und Kinder, wurde 2003 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

    Veröffentlichungen: ""The Rights of the Child. A Study of Legal Aspects of Children's Rights in Iran" (1994), "History and Documentation of Human Rights in Iran" (2000) u.a.