Sandor Kocsis

    Aus WISSEN-digital.de

    ungarischer Fußballspieler; * 4. September 1929, † 22. September 1979

    Sandor Kocsis wurde unter dem Namen "Goldköpfchen" in der Fußballwelt ein Begriff. Seine platzierten und harten Kopfstöße waren bei den Torhütern gefürchtet.

    Bereits mit 17 Jahren feierte er sein Debüt für Ungarns Nationalteam. Damals gehörte er Ferencvaros Budapest an, wechselte aber bald zum Lokalrivalen Honved, mit dem er viermal Landesmeister wurde. Kocsis war maßgeblich beteiligt, dass Ungarns Team jahrelang unbesiegt blieb. Mit elf Toren wurde er bei der Weltmeisterschaft 1954 zwar bester Torjäger, scheiterte aber mit seinen Kollegen sensationell im Endspiel an der bundesdeutschen Elf. 1956, nach dem Aufstand in Ungarn, floh Kocsis in die Schweiz, wo er ein Jahr für Young Boys Bern kickte. Für sein Land hatte er bis dahin in 68 Länderspielen 75 Tore erzielt und gilt bis heute neben Puskás und Hidegkuti als einer der besten Stürmer Ungarns. 1958 wechselte er nach Spanien zum FC Barcelona, mit dem er noch zweimal spanischer Meister wurde.

    Unvergessen ist bei Fußballkennern das Europapokalspiel des FC Barcelona in Hamburg gegen den HSV im Jahr 1961. Die Hamburger wähnten sich damals schon im Endspiel, als Kocsis durch ein Kopfballtor buchstäblich in letzter Sekunde ein drittes Spiel erzwang, das schließlich die Spanier gewannen.

    1974 erkrankte er an Leukämie und starb schließlich am 22. September 1979 unter nicht geklärten Umständen. Er erlag schweren Verletzungen, die er sich beim Sturz aus dem vierten Stock des Quiron-Krankenhauses in Barcelona zugezogen hatte.

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