Sami

    Aus WISSEN-digital.de

    auch: Samen;

    Die Bezeichnung "Lappen" wird von den Sami nicht geschätzt. Die Sami sind ein Halbnomadenvolk in Nordeuropa (Lappland). Der größte Teil der Sami lebt heute in Skandinavien, eine kleinere Gruppe in Russland.

    Man nimmt an, dass die Sami ihre heutige finnougrische Sprache von den Finnen übernommen haben. Die Ursprache des Volkes ist aber nur schwer zu rekonstruieren. Es gibt viele verschiedene Dialekte bei den Sami, die in zwei große Dialektgruppen aufgeteilt werden: das Ost- und das Westsamische.

    Die Sami sind eigentlich ein Jäger- und Fischervolk gewesen. Die Sami bildeten sich als Volk vermutlich vor über 2 000 Jahren aus verschiedenen ethnischen Gruppen, die aus Sibirien nach Skandinavien eingewandert waren. Erst im 17. Jh. vollzog sich die Umstellung auf die Rentierzucht.

    Fortschreitende Industrialisierung, größere Besiedlungsdichte und politische Eingriffe haben dazu geführt, dass heute nur noch ein geringer Teil der Sami von der Rentierzucht leben kann. Die meisten Sami betreiben Fischfang und Landwirtschaft. Auch die Rentierzüchter haben sich den modernen Verhältnissen angepasst: Sie verwenden Motorschlitten, und die traditionellen Zelte sind festen Behausungen gewichen. Die Hirten der Rentierherden sind sesshaft geworden. Sie wechseln einander ab und begleiten die Herden nur noch "etappenweise" zwischen zwei Wohnorten. Früher dagegen folgten sie als Nomaden den Herden oft über Hunderte von Kilometern zwischen ihren Sommer- und Winterweidegründen.

    Erhalten haben sich bei den Sami die traditionellen Techniken der Holz-, Leder- und Knochenbearbeitung, heute vor allem in Form des Kunsthandwerks. Die Sami leben in Verbänden von mehreren Familien. Obwohl Reste alter religiöser Überzeugungen vorhanden sind (Schamanismus), gehören die meisten Sami heute dem Protestantismus an.

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