Saint Kitts and Nevis

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    Geografie

    Der Inselstaat in der östlichen Karibik besteht aus den beiden Inseln St. Kitts (offiziell: St. Christopher) und Nevis, die zu den Leeward Islands gehören, einer Inselgruppe der Kleinen Antillen. Im Südosten grenzt das Staatsgebiet an Antigua und Barbuda, im Nordwesten an die Niederländischen Antillen.

    Saint Kitts (169 km², 37 km lang, bis zu 8 km breit) ist durch eine etwa 3 km breite Meerenge von Nevis (93 km²) getrennt. Beide Inseln sind vulkanischen Ursprungs und durch Gebirge geprägt. Auf St. Kitts verläuft eine zentrale Gebirgskette von Nordwesten in Richtung Südosten, die durch tiefe Schluchten zerschnitten ist und im Mount Liamuiga (früher Mount Misery) bis zu 1 156 m erreicht. Im mehr als 700 m tiefen Krater befindet sich ein Kratersee. Der zweithöchste Berg ist der Mount Verchilds mit 893 m. Schwefelquellen weisen auf anhaltenden Vulkanismus hin, auch Erdbeben treten auf. Im Süden von St. Kitts befindet sich eine Halbinsel mit vielen Buchten und weißen Sandstränden, während der Sand der Strände im Norden der Insel schwarz ist.

    Nevis liegt im Südosten von St. Kitts, hier erhebt sich zentral der erloschene Vulkan Nevis bis zu einer Höhe von 985 m. Die Hauptstadt Basseterre befindet sich auf der Insel St. Kitts.

    Klima

    Auf Saint Kitts and Nevis herrscht tropisches Klima, das durch den Nordostpassat gemildert wird. Die Temperaturen sind das ganze Jahr über annähernd gleichbleibend bei einem Durchschnittswert von 27 °C. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt bis zu 1 500 mm an der windzugewandten Ostküste, an den Berghängen können es mehr sein. An der Westküste werden bis zu 800 mm gemessen. Ein Großteil der Niederschläge fällt in den Monaten Juli bis November. In dieser Zeit können auch Wirbelstürme auftreten.

    Flora und Fauna

    In den trockeneren Regionen der Inseln findet sich lichter Trockenwald, der vielerorts Plantagen und Graslandschaften weichen musste. An den Berghängen wächst immergrüner Regenwald mit seiner großen Vielfalt an Pflanzen. In höheren Lagen geht der Regenwald in Bergwald über.

    Durch die Insellage gibt es nur wenig Säugetiere auf St. Kitts and Nevis, eingeführt wurden z.B. Affen und Mungos. Die Vogelwelt ist artenreich, es kommen unter anderem verschiedene Kolibris, Papageien, Pelikane und Fregattvögel vor. Die Küstengewässer sind sehr fischreich.

    Bevölkerung

    Rund 45 000 Menschen leben im Inselstaat, gut drei Viertel von ihnen auf der größeren Insel St. Kitts. In der Hauptstadt Basseterre lebt etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung. Die größte Ansiedlung auf Nevis ist Charlestown (1 800 Einwohner). Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte liegt bei 172 Einwohnern pro Quadratkilometer. Das Bevölkerungswachstum ist trotz des deutlichen Geburtenüberschusses aufgrund der hohen Auswanderungsrate gering.

    Rund 85 % der Bevölkerung sind Nachfahren schwarzafrikanischer Sklaven, Mulatten (Mischlinge aus Schwarzen und Europäern) machen etwa 11 % der Bevölkerung aus, Weiße meist britischer Herkunft etwa 2 %. Weiter lebt eine kleine asiatische Minderheit auf den Inseln. Die meisten Einwohner bekennen sich zum Christentum: Etwa 34 % sind Anglikaner, 30 % Methodisten, 9 % Moravier und 10 % Katholiken.

    Die offizielle Amtssprache ist Englisch, als Umgangssprache wird kreolisches Englisch verwendet. Die medizinische Versorgungslage der Bevölkerung ist gut, auf beiden Inseln gibt es Krankenhäuser. Die mittlere Lebenserwartung liegt bei etwa 72 Jahren. Für Kinder besteht Schulpflicht, so dass 97 % der Inselbewohner lesen und schreiben können.

    Politisches System

    St. Kitts and Nevis ist eine parlamentarische Monarchie im Rahmen des britischen Commonwealth of Nations. Staatsoberhaupt ist die britische Monarchin Elisabeth II. (seit Februar 1952), die auf der Insel durch einen Generalgouverneur vertreten wird (seit Januar 1996 Sir Cuthbert Montroville Sebastian). Der Generalgouverneur ernennt den Premierminister als Regierungschef des Landes, der normalerweise Führer der stärksten Partei im Parlament ist (seit Juli 1995 Denzil Douglas, bestätigt im März 2000).

    Die Legislative liegt beim Parlament, das aus einer Kammer mit 14 Sitzen besteht. Elf der Abgeordneten werden vom Volk für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt, drei werden vom Generalgouverneur ernannt. Nevis hat gemäß der Verfassung von 1983 ein eigenes Inselparlament ("Nevis Assembly") und den Status eines Bundesstaates mit dem Recht auf spätere Unabhängigkeit. Relevante politische Parteien sind die "Concerned Citizens Movement" (CCM), die "Saint Kitts and Nevis Labour Party" (SKNLP) des amtierenden Premierministers Douglas und die "Nevis Reformation Party" (NRP).

    Der Inselstaat ist in 14 Gemeinden unterteilt.

    Wirtschaft

    Nach wie vor spielt der Export von Zucker bzw. Zuckerprodukten eine maßgebliche Rolle in der Wirtschaft des Inselstaates St. Kitts and Nevis; die Bemühungen der Regierung um Lockerung der Abhängigkeit vom Agrarsektor hatten aber bereits Erfolg. Inzwischen entwickelte sich der Tourismus zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor des Inselstaates. Er wird massiv gefördert, unter anderem durch die Eröffnung eines Ferienressorts mit fast 500 Zimmern im Jahre 2003. Ebenfalls von steigender Bedeutung ist der Finanzsektor. Die Hauptstadt Basseterre ist Sitz der zentralen Notenbank (Eastern Caribbean Central Bank) und einer Börse (Eastern Carbbean Securities Exchange) für die acht östlichen Karibikstaaten. Das reale Wachstum betrug 2004 3,9 %.

    Ein Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche wird für den Zuckerrohranbau verwendet. Für den Eigenbedarf der Bevölkerung werden außerdem Reis, Jams, Obst und Gemüse kultiviert, Nahrungsmittel müssen in großem Umfang importiert werden. Die Wirbelstürme im Jahr 1995 (Luis) und 1998 (George) haben zu schweren Ernteeinbußen und großflächigen Zerstörungen geführt.

    Die Industrie ist nur mäßig entwickelt und konzentriert sich auf die Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten. Weiter werden Maschinen, Textilien und Elektrowaren (Montage aus vorgefertigten Teilen) hergestellt.

    Sowohl beim Export (Zucker und Zuckerprodukte, Bekleidung, Tabak, Elektronik) als auch beim Import (Nahrungsmittel, Fahrzeuge, Maschinen, Treibstoff) sind die USA wichtigster Handelspartner, gefolgt von Kanada und der EU (Export) bzw. den Ländern der CARICOM (Import).

    Das Straßennetz beider Inseln umfasst insgesamt rund 320 km, von denen die Hälfte befestigt ist. Die Inseln sind durch Schiffs- und Flugverkehr verbunden. Basseterre auf St. Kitts ist ein Tiefseehafen, in der Nähe der Hauptstadt gibt es auch einen internationalen Flughafen.

    Währung ist der Ostkaribische Dollar.

    Föderation St. Kitts und Nevis

    Fl saintkitts.jpg Wappen stkittsandnevis.svg
    Federation of Saint Kitts and Nevis
    Amtssprache Englisch
    Hauptstadt Basseterre
    Staatsform Parlamentarische Monarchie im Commonwealth
    Fläche 262 km²
    Einwohner 45.000
    Währung Ostkaribischer Dollar
    Zeitzone UTC -4
    KFZ-Kennzeichen KAN
    Internet-TLD .kn
    Telefonvorwahl 001

    Kalenderblatt - 25. April

    1826 In England fährt das erste mit einem Verbrennungsmotor angetriebene Fahrzeug.
    1927 Die in Genf tagende Abrüstungskonferenz einigt sich auf das Verbot des Gaskriegs.
    1945 Beginn der Gründungskonferenz der Vereinten Nationen.