Rudolf Mößbauer

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    deutscher Physiker; * 31. Januar 1929 in München, † 14. September 2011 in Grünwald bei München

    Nach einjähriger Tätigkeit in industriellen Laboratorien studierte Mößbauer von 1949 bis 1952 an der Technischen Hochschule München. Zugleich war er Instrukteur am dortigen Mathematischen Institut. Von 1955 bis 1957 arbeitete er am Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung in Heidelberg. Dort führte er die ersten Experimente über die rückstoßfreie Kernresonanzabsorption durch. 1958 konnte er dort den direkten experimentellen Beweis für deren von ihm vermutete Existenz erbringen. Nach einem Jahr als wissenschaftlicher Assistent der Technischen Hochschule München wirkte er von 1960 an am Kalifornischen Institut für Technologie in Pasadena und war ab 1965 Professor an der Technischen Hochschule München, wo er eine Umorganisation im wissenschaftlichen Betrieb vornahm, und zwar durch die Errichtung eines "Teams" von gleichberechtigten Lehrstühlen der Physik. 1997 emeritierte Mößbauer.

    Seine Hauptarbeitsrichtung war seit 1953 das Studium der Absorption von Gammastrahlen in Materie, vorzugsweise der Kernresonanzabsorptionen, die er nach der experimentellen Sicherung auch theoretisch verständlich machen konnte. Er wandte dann seine Entdeckung auf andere Probleme der Kernphysik und der Festkörperphysik an.

    1961 erhielt er (zusammen mit Robert Hofstadter) den Nobelpreis für Physik für die Entdeckung des Mößbauer-Effekts und Messung kleinster Energiedifferenzen und Frequenzen.