Romain Rolland

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    französischer Schriftsteller; * 29. Januar 1866 in Clamecy, Nièvre, † 30. Dezember 1944 in Vezelay, Yonne

    1915 Nobelpreis für Literatur.

    Ursprünglich Professor der Musikgeschichte an der Sorbonne, widmete Rolland sich bald dem Theater; in einem allgemeinen Volkstheater glaubte er die Tribüne für seine Idee der sittlichen Erneuerung im Geist Tolstois gefunden zu haben und schrieb dafür zahlreiche Stücke. Grundklang ist das heldenhafte Lebensopfer für die Idee. Immer kämpfen in diesen Dramen Moral gegen Unmoral, Mut gegen Feigheit, Glaube gegen Unglaube.

    Rolland ist einer der wenigen französischen Schriftsteller, die sich im großen Stil um ein deutsch-französisches Kulturverständnis bemüht haben. In dem autobiografisch gefärbten zehnbändigen Roman "Jean Christophe", dessen Held ein deutscher Musiker ist, wollte er den Franzosen in idealistischer Weise den Zugang zu "deutscher Wesensart" öffnen.

    Während des Ersten Weltkriegs schrieb er von der neutralen Schweiz aus versöhnliche, zum Frieden mahnende Aufsätze an die Adresse Frankreichs und Deutschlands. Einen großen Teil seines dichterischen Werks widmete er Biografien: Beethoven, Händel, Michelangelo und Tolstoi.

    In den 1920er Jahren wandte er sich dem indisch-asiatischen Kulturkreis zu. Rolland verfasste vielgelesene Biografien von Mahatma Gandhi (1923) sowie Ramakrishna und Vivekananda, zwei indischen Religionsphilosophen des 19. Jahrhunderts. Sein letztes, 1944 erschienenes Werk war eine Biografie des gefallenen französischen Dichters Peguy.

    Hauptwerke: "Danton" (1898), "Die Wölfe", "Jean Christophe" (1905-12), "Leben des Beethoven" (1903), "Michelangelo" (1905).