Rogier van der Weyden

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    flämischer Maler; * um 1400 in Tournai, † 18. Juni 1464 in Brüssel

    Vertreter der altniederländischen Malerei, Schüler von Robert Campin (Meister von Flémalle) in Tournai, um 1449-50 in Italien (Rom, Florenz, Ferrara, vielleicht Venedig), tätig in Brüssel, wo er Stadtmaler war und eine größere Werkstatt betrieb.


    Ausgangspunkt der Kunst Rogiers ist die Malerei des Meisters von Flémalle und die Tradition der gotischen kirchlichen Kunst, vielleicht auch skulpturale Werke. Erst später nahm Weyden einiges von Jan van Eyck auf, ist im Wesentlichen aber dessen Antipode.

    Sein Einfluss war grundlegend für die weitere Entwicklung der niederländischen und auch der deutschen Kunst.

    Kennzeichnend für seinen Stil sind große Figuren im Vordergrund, die aufeinander bezogen sind in Ausdruck, Farbe und Bewegung, sparsame Einbeziehung der Landschaft.

    Ein Hauptwerk der Frühzeit ist die berühmte Altartafel der Kreuzabnahme im Escorial (um 1435 bis 1440).

    Hauptwerke: "Madonna mit dem heiligen Lukas" (mehrere Exemplare, eines in München, Alte Pinakothek); Marien-Altar (davon zwei Tafeln im Dom zu Granada, eine in New York, Metropolitan Museum); dessen Replik der so genannte "Miraflores-Altar" (Berlin, Staatliche Museen); "Jüngstes Gericht" mit den Bildnissen der Stifter (Kanzler Rolin und Gemahlin) auf den Flügeln (Beaune, Hôtel-Dieu); Dreikönigsaltar (München, Alte Pinakothek); so genannter "Bladelin-Altar" (Berlin, Staatliche Museen); "Pierre de Beffremont" (Lugano, Sammlung Thyssen-Bornemisza); "Isabella von Portugal" (New York, Sammlung D. Rockefeller jr.).