Robert "Bobby" James Fischer

    Aus WISSEN-digital.de

    US-amerikanischer Schachspieler; * 9. März 1943 in Chicago, Illinois, † 18. Januar 2008 in Reykjavik (Island)

    Bobby Fischers Mutter erkannte schon früh sein Talent und engagierte daher für ihren siebenjährigen Sohn einen Schachlehrer. Bereits im Alter von 15 Jahren wurde Fischer Schach-Großmeister der USA, was noch keinem Amerikaner in diesem Alter gelungen war. Von da an gehörte er zu den zehn weltbesten Spielern. Bei der Schachweltmeisterschaft 1972 in Reykjavik konnte Fischer den amtierenden Schachweltmeister B. Spasskij besiegen und wurde somit Weltmeister. 1975 wurde ihm der Titel jedoch aberkannt, da er zur Titelverteidigung gegen den russischen Herausforderer A.J. Karpow gar nicht erst antrat. Obwohl Fischer nach seinem Weltmeistertitel 1972 in der Versenkung verschwand und an keinem einzigen offiziellen Turnier mehr teilnahm, verlor er kaum an Bekanntheit, da kein Schachspieler zuvor so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen und dem Spiel mehr Anhänger verschafft hatte. 1977 spielte er drei Partien gegen das MIT-Greenblatt-Computerprogramm, die er alle gewann.

    1992 beendete Fischer seine 20-jährige Pause vom Turnierschach und spielte in Jugoslawien. Die USA warfen ihm vor, internationale Sanktionen gegen das damalige Jugoslawien missachtet zu haben; ihm drohte eine zehnjährige Gefängnisstrafe und eine Geldstrafe in Höhe von 250 000 US-Dollar, sollte er in die USA zurückkehren. Fischer flüchtete unter anderem nach Japan und erregte Aufmerksamkeit durch seine Leugnungen des Holocaust und seine Befürwortung der Anschläge des 11. September 2001. Im Juli 2004 wurde er nach über zehn Jahren im Untergrund am Flughafen von Tokio festgenommen. Bobby Fischer gab seine amerikanische Staatsbürgerschaft auf und bemühte sich um Asyl. Im März 2005 erhielt er die isländische Staatsbürgerschaft und lebte bis zu seinem Tod in der Hauptstadt der Insel, Reykjavik.

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