Ritter Joseph Anton von Maffei

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    deutscher Industrieller; * 4. September 1790 in München, † 1. September 1870 in München

    Joseph Anton wurde als Sohn des Großhändlers Peter Paul von Maffei geboren, der in München ein Bankgeschäft und eine Tabakfabrik betrieb. Von Hauslehrern vorgebildet, erhielt Joseph Anton die weitere Ausbildung in Augsburg und Genf. Nach längeren Reisen durch Südfrankreich und Italien übernahm er 1815 die Leitung der väterlichen Tabakfabrik.

    Als Friedrich List sich für den Bau von Eisenbahnen einsetzte, griff auch Maffei diesen Gedanken auf. Nach dem Tod seines Vaters 1836 erwarb er den "Lindauer'schen Eisenhammer" in München und beschloss unter dem Eindruck der aus England über den Dampfmaschinenbau eintreffenden Nachrichten als einer der Ersten in Deutschland, eine Lokomotive zu bauen. Im Oktober 1841 konnte die Lokomotive, die vom König den Namen "Der Münchner" erhielt, die Werkstätte verlassen.

    Die Betriebsergebnisse dieser Lokomotive waren ausgezeichnet, so dass Maffei, durch diesen Erfolg angespornt, sein Werk bedeutend erweiterte und mit eigenem Walzwerk, mit Gießerei und Kesselschmiede ausstattete. Die folgenden Jahre brachten weitere Aufträge: Lokomotiven für die bayerischen Staatsbahnen, für die pfälzischen Bahnen, für Hannover und Württemberg, für Böhmen und die Lombardei.

    1847 wurde der Bau von Dampfschiffen aufgenommen und zu diesem Zweck eine eigene Werft an den Ufern der Donau errichtet. Weiter baute Maffei in den nächsten Jahren Dampfmaschinen, Brücken usw. 1850 erhielt er bei dem Wettbewerb für eine Lokomotive für die Semmeringbahn den ersten Preis.

    Bis ins hohe Alter blieb Maffei selbst die treibende Kraft des Werkes. Den Ausbau des Eisenbahnnetzes in Deutschland und besonders in Bayern hat er mit allen Kräften unterstützt.