Raspberry Pi - ein Mini-Computer erobert die Welt

    Aus WISSEN-digital.de

    Der Raspberry Pi ist eine echte Erfolgsgeschichte. Der kleine Computer, dessen Platine nicht größer als eine Kreditkarte ist, wurde weltweit schon mehr als zehn Millionen Mal geordert. Sowohl bei Studenten als auch in der Makerszene ist der Einplatinen-Computer äußerst beliebt.

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    Ursprünge des Raspberry Pi

    In früheren Zeiten waren Informatikstudiengänge sehr technikgetrieben. Die Studierenden haben gerne an Hardware gebastelt, was häufig den Griff zum Lötkolben bedeutete. Heute ist dies anders. Viele Studierende verfügen über moderne Computer, an denen Hardware sie sich allerdings nicht herantrauen.

    Zunehmend mehr Professoren und Dozenten wünschen sich eine Trendwende. Mitarbeiter verschiedener US-Universitäten beschlossen einst, das Problem gemeinsam anzugehen. Zusammen mit Kontakten aus der Wirtschaft gründeten sie die Raspberry Pi Foundation. Sie ist eine Stiftung, die sich das Ziel gesetzt hat, Menschen mit günstiger Hardware zu versorgen, die wiederum zu Experimentieren einlädt.

    Die Idee des ursprünglichen Raspberry Pi ist denkbar einfach. Es sollte ein Computer mit kleiner Platine entstehen. Das „Pi“ im Namen steht für „Python Interpreter“ und unterstreicht den zunächst vorgesehenen Verwendungszweck: Das Gerät sollte in Python geschriebene Software ausführen.

    Nach wie vor wird das Projekt von der Raspberry Pi Foundation betreut. Die Stiftung hat sich das Ziel gesetzt, Menschen dabei zu unterstützen, ein gutes Verständnis von Elektronik und Informatik zu entwickeln. Hierzu entwickelt sie leistungsstarke Computer, die zu niedrigen Preisen erhältlich sind. Für deren Produktion ist wiederum die Raspberry Pi Trading Organisation verantwortlich. Gewinne der Rasperberry Pi Trading werden an die Stiftung abgeführt.

    Einführung des Einplatinen-Computers

    Die Ursprünge der ersten Raspberry Pi Version reichen in das Jahr 2006 zurück. Allerdings waren die Verantwortlich mit dem Konzept unzufrieden, weil die Hardware erhebliche Leistungseinschränkungen aufwies. Das Team arbeitete weiter und fand am später aufkommenden ARM Prozessoren (die primär in Smartphones verbaut werden) großen Gefallen. Es folgten viele weitere Prototypen, bis im Jahr 2011 der erste Raspberry Pi der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

    Im Folgejahr kam eine leicht veränderte Version auf den Markt. Sie zeichnete sich dadurch aus, dass kleinere Fehler behoben wurden. Später folgten die Generationen zwei und drei. Jede Version ist in verschiedenen Varianten erhältlich, die auf den Einsatz in bestimmten Bereichen abgestimmt sind. So gibt es z.B. Varianten des Raspberry Pi 2, die über zusätzliche USB-Anschlüsse verfügen.

    Einsatzmöglichkeiten im Überblick

    Viele Neulinge fragen sich, was sie mit dem Raspberry Pi machen können. Hier gilt, dass der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Wer es einfach halten mag, schließt Bildschirm, Maus und Tastatur an, um direkt auf dem Gerät zu programmieren. Aber es gibt viele weitere Möglichkeiten.

    Dank WLAN-Verbindung lässt er sich z.B. einsetzen, um Tweets oder gar E-Mails abzurufen und diese vorzulesen. Andere Bastler haben den Raspberry Pi wiederum verwendet, um mit ihm ihre gesamte Weihnachtsbeleuchtung zu steuern.

    Ein Projekt, das im Internet besonders große Aufmerksamkeit auf sich zog, war ein Raspberry Pi Smartphone. Der Entwickler hatte die Platine um Display, GSM Modul, Tastatur sowie einige weitere Komponenten ergänzt, sodass es am Ende möglich war, mit dem Gerät tatsächlich zu telefonieren und Textnachrichten zu versenden.

    Voraussetzungen für den Einstieg

    Es gibt keine konkreten Voraussetzungen, die für den Einstieg in die Welt des Raspberry Pi zu erfüllen sind. Allerdings ist es von Vorteil, wenn Neulinge bereits über ein wenig Erfahrung in Sachen Hardware verfügen und zugleich eine entsprechende Affinität mitbringen.

    Dasselbe gilt für Einsatz und Entwicklung von Software. Einsteiger sollten zumindest die Grundlagen der Programmierung beherrschen. Allerdings müssen sie nicht zwangsläufig Informatikstudenten sein. Ebenso gibt es engagierte Schüler, die mit dem preiswerten Einplatinen-Computer tolle Projekte umsetzen.

    Kalenderblatt - 19. April

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