Pyrolyse

    Aus WISSEN-digital.de

    (griechisch)

    thermische Zersetzung zusammengesetzter Stoffe unter Luftabschluss. Bei etwa 1 500 °C z.B. wird durch Pyrolyse aus Erdgas Acetylen (Karbide) gewonnen. Vor mehreren Jahren kam die Pyrolyse zur Beseitigung von Siedlungs- und Kunststoffabfällen und Produkten wie Autoreifen ins Gespräch - auch als Alternative zur umstrittenen Müllverbrennung. Pionier der Müll-Pyrolyse war Karl Kiener, der bereits 1974 in Goldshöfe bei Aalen eine erste Anlage betrieb. Die bei der Pyrolyse entstehenden Schwelgase (aus Verschwelung, nicht Verbrennung der Abfälle) werden verbrannt und können z.B. zur Dampferzeugung genutzt werden. Eine Kombination von Pyrolyse und Verbrennung ist das von Siemens aus der Kiener-Pyrolyse entwickelte Schwelbrennverfahren. Müll und etwa auch Klärschlamm werden zunächst bei etwa 500 °C verschwelt. Schwelgas und kohlenstoffhaltige Reststoffe werden anschließend bei rund 1 300 °C verbrannt, wobei alle organischen Schadstoffe zerfallen. Die Wärme wird über Dampf ausgekoppelt, zurück bleibt eine Schlacke, die sich z.B. im Straßenbau weiterverwenden ließe.