Pius IX.

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    Papst; * 13. Mai 1792 in Sinigaglia, † 7. Februar 1878 in Rom

    eigentlich: Giovanni Maria Mastai-Feretti;

    Seliger; Papst 1846-1878.

    Bis heute ist Pius IX. einer der am längsten amtierenden Päpste und auch einer der umstrittensten. Seit 1840 war er Kardinal und wurde am 16. Juni 1846 zum Nachfolger von Gregor XVI. gewählt. Bereits 1848 musste Pius IX. wegen seiner neutralen Haltung im italienischen Freiheitskampf gegen Österreich vorübergehend Rom verlassen. Nach der Besetzung Roms durch französische Truppen konnte der Papst zurückkehren. Während der italienischen Einigung 1870/71 ging dem Kirchenstaat sein gesamter Besitz in Italien verloren, auch die Stadt Rom musste Pius IX. aufgeben; bis zu seinem Tod betrachtete er sich deshalb als Gefangener im Vatikan.

    1854 verkündete er das Dogma der Unbefleckten Empfängnis Marias; 1870, während des Ersten Vatikanischen Konzils, verkündete Pius IX. das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes in geistigen und moralischen Fragen, das zu heftigen Unruhen unter den Konzilsteilnehmern führte.

    Zwischen Bismarck und Pius IX. kam es zum Kulturkampf, der erst unter Leo XIII. beendet wurde.

    Pius IX. wurde in S. Lorenzo fuori le mura beigesetzt.

    Am 3. September 2000 wurde Pius IX. von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen; der im Kirchenvolk äußerst umstrittenen Seligsprechung widersprachen besonders deutsche Kirchenhistoriker.