Pisa

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    Provinzhauptstadt in Italien, am Arno gelegen; ca. 85 000 Einwohner.

    Erzbischofssitz, Universität, Pädagogische Hochschule, wissenschaftliche Institute (Agrarwissenschaften u.a.), Museen; Industriezentrum (Textil-, Fahrzeug-, Chemie-, Porzellanindustrie u.a.), Tourismus, Flughafen.

    Kunst und Kultur

    Romanischer Dom (1063 ff.) mit Marmorfassade und Kanzel Giovanni Pisanos (1302-11); Baptisterium (1152 ff.) mit Kanzel von Nicola Pisano (1260); Fresken des Camposanto (1278-83) von T. Gaddi, F. Traini, B. Gozzoli; Altstadtzentrum mit Bauten Vasaris (unter anderem Santo Stefano dei Cavalieri, 1569); von den bekannten Geschlechtertürmen und der Befestigung von Pisa nur sehr wenig erhalten. Die Universität Pisa (gegründet 1343) wurde berühmt durch G. Galilei (1589-92 Professor in Pisa).

    Wahrzeichen der Stadt ist der Schiefe Turm (Kampanile, 1174 ff.). Da der Turm Ende des 20. Jh.s umzukippen drohte, wurden umfassende Bauarbeiten zu seiner Stabilisierung durchgeführt. Nach mehr als zehnjähriger Bautätigkeit, bei der der Neigungswinkel aus dem frühen 18. Jh. wiederhergestellt wurde, kann der Turm seit Ende 2001 von Touristen wieder besucht werden.

    Geschichte

    Siedlung der Etrusker, von den Römern 180 v.Chr. kolonisiert und Pisae genannt; seit der Zerstörung Amalfis (1137) führende Seestadt neben Venedig, gelangte durch den Zwischenhandel mit Erzeugnissen des Orients (seit den Kreuzzügen) zu hoher Blüte; erlitt 1284 eine entscheidende Niederlage gegen Genua; seit 1399 im Besitz Mailands, seit 1406 unter der Herrschaft von Florenz, mit dem es nach vorübergehender Selbstständigkeit (1494-1509) bis 1860 den Mittelpunkt des Großherzogtums Toskana bildete; seit 1860 bei Italien.

    Konzil von Pisa 1409 (zur Beseitigung des Schismas).