Peter I. der Große (Russland)

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    russischer Zar; * 9. Juni 1672 in Moskau, † 8. Februar 1725 in St. Petersburg


    folgte 1682 seinem Bruder Fjodor III. als Zar, seit 1721 mit dem Titel "Kaiser aller Reußen"; erlernte 1697/98 auf Auslandsreisen (Holland und England) den Schiffbau und studierte die westliche Zivilisation, die er nach seiner Rückkehr systematisch in Russland einzuführen begann; schuf europäische geschulte Armee und Flotte und siegte im Nordischen Krieg 1700 bis 1721 über Schweden (Karl XII.) und begründete dadurch die russische Vormachtstellung im Nordosten Europas mit dem neu errichteten Mittelpunkt Petersburg ("Fenster nach Europa", Gründung 1703); umwälzende Reformen im Innern: Merkantilpolitik, nach außen Anschluss an den Westen, Gründung von Druckereien, Europäisierung der Mode, Errichtung von Schulen, Einsetzung eines Senats und von 10 Kollegien als oberste Regierungsinstanzen, Abschaffung des Patriarchats von Moskau und Bildung des unter seiner Hoheit stehenden Heiligen Synods, Rechtsanspruch des Herrschers, selbst seinen Nachfolger zu ernennen, Gründung der Akademie der Wissenschaften in Petersburg; territoriale Gewinne: Livland, Karelien, Estland, Ingermanland, Provinzen Gilan, Mansanderan, Astrachan am Kaspischen Meer; sein Ruhm jedoch überschattet von despotischen Grausamkeiten (Folterung und Hinrichtung seines eigenen Sohnes Alexej 1718).

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