Paul Nevermann

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    deutscher Politiker; * 5. Februar 1902, † 22. März 1979 auf Teneriffa

    Arbeitersohn; lernte Maschinenbau und studierte Jura. Nach dem Hitlerattentat vom 20. Juli 1944 wurde er im Gefängnis Hamburg-Fuhlsbüttel inhaftiert.

    1960 war er Erster Bürgermeister der Hansestadt Hamburg. 1962 protestierte er beim damaligen Bundeskanzler Adenauer wegen der "Spiegel-Affäre", weil er eine Einschränkung der Pressefreiheit und damit einen Verstoß gegen das Grundgesetz in der Besetzung des "Spiegel"-Gebäudes durch Polizeibeamte sah. Als die britische Königin Elisabeth II. 1965 Hamburg besuchte, weigerte sich seine von ihm getrennt lebende Ehefrau, mit ihm zusammen als First Lady die Queen willkommen zu heißen. Nevermann trat deshalb, unter dem Druck der Sozialdemokraten, von seinem Posten zurück. Allerdings schlug er im Jahr darauf, als die Hamburger SPD ihren Parteivorsitzenden wählte, den Favoriten Helmut Schmidt.

    Nevermann, der als "Manager des Hamburger Wiederaufbaues" galt, erreichte es, dass seine Forderungen nach Kostenmiete und weitreichendem Kündigungsschutz, die er als Präsident des "Deutschen Mieterbundes" erhob, Bestandteile des Mietrechtes wurden.

    Er starb am 22. März 1979 im Alter von 77 Jahren auf Teneriffa.