Parsifal (Oper)
Aus WISSEN-digital.de
Bühnenweihfestspiel in drei Akten von R. Wagner. Das Libretto in deutscher Sprache stammt vom Komponisten selbst, frei nach dem Versepos "Parzival" (um 1210) von Wolfram von Eschenbach.
Die Uraufführung fand am 26. Juli 1882 im Festspielhaus Bayreuth unter der Leitung von Hermann Levi statt.
Die wichtigsten Personen
Amfortas, Sohn des Titurel (Bariton)
Titurel, ein frommer König (Bass)
Gurnemanz, ein Ritter (Bass)
Parsifal, ein naiver Jüngling, der seine Herkunft nicht kennt (Tenor)
Klingsor, ein Ritter (Bass)
Kundry, Botin der Gralsritter (Sopran)
Handlung
Die Oper spielt im frühen Mittelalter in einer Sagenwelt um die Burg Monsalvat und auf Klingsors Zauberschloss am Südhang der Pyrenäen.
Der von einem Speer des abtrünnigen Gralsritters Klingsor verwundete Amfortas kann nur durch denjenigen geheilt werden, der "durch Mitleid wissend der reine Tor" ist. Der junge Parsifal kommt des Wegs und scheint dieser unwissende Tor zu sein. Er wird eingeladen, im Schloss der Gralszeremonie beizuwohnen, muss jedoch gestehen, dass er davon nichts begreift. Auf seinen Wanderungen gelangt er schließlich in den Zaubergarten Klingsors, wo er von den betörenden Blumenmädchen verführt werden soll. Unter ihnen befindet sich auch die wilde Heidin Kundry, die ihn küsst. Durch diesen Kuss wird Parsifal sehend und versteht plötzlich die Leiden Amfortas'. Er widersteht jedoch der Verführung und kann den gegen ihn geschleuderten Speer Klingsors abwenden. Mit dem Speer erlöst der zum Gralskönig gesalbte Parsifal Kundry von ihren Sünden und heilt Amfortas.
Zum Werk
Wagner komponierte sein "Weltabschiedswerk" speziell für die akustischen Bedingungen des Bayreuther Festspielhauses. Der Inhalt des Bühnenweihfestspiels wird beherrscht vom Gegensatz zwischen heidnischer Sinnenlust und christlicher Keuschheit, die schließlich siegt. Dem entspricht in der Partitur der Gegensatz von Chromatik und Diatonik. Die Oper stellt einen weiteren Schritt des Komponisten in Richtung Moderne dar; so klingt in der Blumenmädchenszene bereits der musikalische Impressionismus an.
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