Panama Geschichte

    Aus WISSEN-digital.de

    Frühgeschichte


    Die voreuropäische Geschichte weist auf menschliche Siedlungen hin, die etwa 10.000 Jahre vor dem Beginn der christlichen Zeitrechnung bestanden. Um 400 v.Chr. lebten sesshafte Gruppen auf dem heutigen Staatsterritorium, die Feldbau betrieben und eine einfache zweifarbige Keramik herstellten. Um 300 n.Chr. entstanden vielfarbige Keramiken, die heute als Nachweis für die regional entstehenden Kulturen gelten.

    Kolonialzeit

    Anfang des 16. Jahrhunderts überquerte der Spanier Vasco Nunez de Balboa als erster Europäer den Isthmus von Darién und nahm den Pazifischen Ozean als "Südsee" für die spanische Krone in Besitz. Die lokalen Fürsten der Halbinsel Azuero und Veraguas wurden unterworfen, und Panama entwickelte sich zu einer wichtigen Schnittstelle im Handel zwischen dem spanischen Königsstaat und seinen amerikanischen Kolonien. Negersklaven wurden ins Land gebracht, die in den Plantagen arbeiteten. Entflohene Sklaven waren es auch, die als "Cimarrones" in die Wälder Dariéns flüchteten und dort eigene Siedlungen gründeten. Sie wurden in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts als freie Bürger in Pacorah angesiedelt. Im Jahr 1793 wurde Panama Teil des Vizekönigreichs von Santa Fe. 1821 erklärte sich die ehemalige Kolonie für unabhängig und schloss sich dem Nachbarland Kolumbien an, unter dem es als Provinz hohe Selbstständigkeit genoss.

    Der Panamakanal

    Bereits im Jahr 1855 hatten die USA Atlantik und Pazifik durch eine Eisenbahnlinie verbunden, zu deren fünfjähriger Bau zahlreiche chinesische Arbeiter angeworben wurden. Viele von ihnen verloren dabei ihr Leben in den unwirtlichen Urwäldern des Landes. Doch der Wunsch, den langen Seeweg um Kap Horn von der Ost- zur Westküste der USA mit einem schiffbaren Kanal zu verkürzen, wurde erst verwirklicht, als eine französische Aktiengesellschaft die Bahnlinie aufkaufte und in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts damit begann, einen Durchstich durch die Landenge von Panama vorzunehmen. Nach Plänen des Erbauers des Suezkanals, Ferdinand Lesseps (1805-1894), wurde neun Jahre lang mit dem Geld von französischen Anlegern das Vorhaben betrieben. 1914 wurde der Kanal fertig gestellt und eröffnet.

    Neuere Entwicklungen

    Die Republik Panama finanzierte sich in den folgenden Jahrzehnten größtenteils über die Dienstleistungen und die Pacht, die für die Kanalnutzung bezahlt wurden. Ab den 30er Jahren begannen jedoch Bestrebungen panamesischer Bürger, die auf eine Souveränität des Staates und auf die Rückgabe des Kanals hinzielten. Die USA lenkten ein, indem sie zuerst den jährlichen Zins erhöhten und dem Land 1954 eine stark eingeschränkte Souveränität zubilligten. 1960 wurde Panamas nominelle Souveränität anerkannt und 1964 begannen Verhandlungen über der Status der Kanalzone, die aber zu keiner Einigung führten.

    1968 wurde der amtierende Präsident A. Arias von der Nationalgarde gestürzt und eine Junta unter O. Torrijos Herrera bemühte sich, mit Wirtschafts- und Sozialreformen dem Land neue Impulse zu geben. 1974 wurde ein Grundsatzvertrag über den Panamakanal abgeschlossen und 1977 schließlich gemeinsam mit den USA festgeschrieben, dass der Kanal Ende 1999 in die Souveränität Panamas übergehen sollte. 1989 intervenierten US-amerikanische Truppen, um den des Drogenhandels beschuldigten Militärmachthaber General Noriega gefangenzusetzen.

    Im Jahr 1990 wurde die Demokratie wiederhergestellt und 1994 Ernesto Perez Balladares Gonzalez Revilla zum Präsidenten gewählt. Bei den zweiten freien Wahlen nach 1990 gewann Anfang 1999 der Präsidentschaftskandidat Mireya Moscoso die Mehrheit der Stimmen. Ende 1999 wurden termingerecht der Panamakanal von den USA zurückgegeben und die Militärstützpunkte im Land aufgelöst. Die wichtigste Wasserstraße zwischen Atlantik und Pazifik ist damit nach fast einem Jahrhundert im Besitz Panamas. Martín Torrijos, Sohn des früheren Diktators Omar Torrijos und Mitglied der "Revolutionär-Demokratischen Partei" (PRD), gewann 2004 die Präsidentschaftswahlen.

    Kalenderblatt - 18. April

    1521 Martin Luther erscheint zum zweiten Mal vor dem Wormser Parteitag, verteidigt sich vor Kaiser und Reich und lehnt den Widerruf ab.
    1951 Frankreich, die Bundesrepublik Deutschland, Italien, die Niederlande, Belgien und Luxemburg schließen ihre Kohle- und Stahlindustrie in der Montanunion zusammen und verzichten auf ihre nationalen Souveränitätsrechte über diese Industriezweige.
    1968 Die tschechoslowakische Nationalversammlung wählt Josef Smrkovský zu ihrem neuen Präsidenten, der als einer der populärsten Politiker des "Prager Frühlings" die volle Rehabilitierung der Opfer der Stalinzeit und die Sicherung eines wirklich freien politischen Lebens zu seiner Aufgabe erklärt.