Pakistan

    Aus WISSEN-digital.de


    Geografie

    Die islamische Republik Pakistan liegt in Südasien und ist mit einer Fläche von 796 095 km² mehr als doppelt so groß wie Deutschland. Im Osten grenzt das Land an Indien, im Süden an das Arabische Meer, im Südwesten an Iran, im Westen an Afghanistan und im Norden an China.

    Der nördliche Teil Pakistans ist durch Hochgebirge gekennzeichnet. Hier treffen die Gebirgsketten des Himalaja, Karakorum und Hindukusch zusammen. Die höchste Erhebung ist der K 2 (auch Mount Godwin-Austen genannt) im Karakorum, der mit 8 610 m nach dem Mount Everest der zweithöchste Berg der Welt ist. Der Gipfel liegt in der Region Kaschmir (Jammu und Kaschmir), die sowohl von Pakistan als auch von Indien und China beansprucht wird.

    Im Westen und Südwesten des Landes liegt das Hochland von Belutschistan, das durch Wüsten und Steppen geprägt ist und von mehreren Gebirgsketten (Tobakar-, Siahan-, Sulaiman-, Kirthargebirge) überragt wird. Hier werden Höhen von knapp 3 600 m erreicht. In Richtung Osten folgt das Indus-Tiefland, das vom gleichnamigen Fluss und im nördlichen Teil auch von dessen vier Nebenflüssen Jhelum, Chenab, Ravi und Sutlej durchzogen wird. Mit einer Fläche von rund 518 000 km² nimmt das Indus-Tiefland mehr als die Hälfte der Landesfläche ein. Der Indus ist mit einer Gesamtlänge von etwa 3 200 km der längste Fluss des indischen Subkontinents, auf pakistanischem Boden beträgt seine Länge etwa 2 200 km. In einem breiten Delta mündet der Indus im Süden Pakistans ins Arabische Meer. Im Südosten hat das Land Anteil an der Wüste Tharr (Große Indische Wüste), deren größter Teil auf indischem Staatsgebiet liegt.

    Die Hauptstadt Islamabad (seit 1959, vorher Karatschi) liegt im nördlichen Teil Pakistans.

    Klima

    Allgemein herrscht in Pakistan kontinentales Klima, durch die Größe des Landes und die unterschiedlichen Höhenlagen variieren Temperaturen und Niederschlagsmengen in den verschiedenen Regionen erheblich. In den Gebirgen im Norden und Westen des Landes fallen die Temperaturen im Winter unter den Gefrierpunkt, während in den meisten der Tiefebenen die Durchschnittswerte bei ca. 13 °C liegen. In der Hauptstadt Islamabad im Norden Pakistans werden im Januar Werte von 9 °C, im Juli von 32 °C gemessen. In Karatschi an der Küste zum Arabischen Meer liegen die Januarmittel bei fast 20 °C, die Juliwerte um die 31 °C.

    Das ganze Land ist durch Trockenheit geprägt. Die größte Niederschlagsmenge (900 bis 1 200 mm) wird im südlichen Himalaya gemessen. Im Indus-Tiefland fallen zwischen 300 mm und 500 mm jährlich, in der Küstenregion sind es 100 bis 200 mm. Extreme Trockengebiete sind z.B. die Wüste Tharr im Südosten und Teile des Hochlands von Belutschistan im Südwesten Pakistans.

    Flora und Fauna

    Knapp 4 % der Landesfläche werden von Wäldern eingenommen, die sich vor allem in den nördlichen Gebirgen finden. Bis zu einer Höhe von etwa 3 500 m wachsen hier Fichten, Kiefern, Zedern und Eichen. Oberhalb der Baumgrenze finden sich alpine Matten. In den Steppengebieten wachsen Dornstrauchgewächse, Akazien und Hartgräser. Die extremen Trockengebiete sind fast vegetationslos. Das Indus-Tiefland wird weitgehend landwirtschaftlich genutzt. Im Indus-Delta gibt es Mangrovenbestände.

    Die dünn besiedelten Gebiete in den nördlichen Gebirgen bieten für Tierarten wie Schneeleopard, Braunbär, Steinbock und Schraubenziege einen geeigneten Lebensraum. In Steppengebieten leben z.B. Bezoarziegen, Hyänen, Schakale, Karakale, Warane und verschiedene Eidechsenarten. Typische Tierarten für Indus-Tiefland und -Delta sind z.B. Krokodile (unter ihnen die bis zu 6 m langen Gaviale), Wasserschlangen, der Ganges-Delphin und zahlreiche Wasservögel wie z.B. Pelikane und Reiher.

    Bevölkerung

    Etwa 162,42 Millionen Menschen leben in der Islamischen Republik Pakistan, etwa 33 % von ihnen in Städten. Die größte Stadt ist Karatschi mit geschätzten 10,75 Millionen Einwohnern. Weitere Millionenstädte sind z.B. Lahore (5,54 Millionen), Faisalabad (1,99 Millionen) und Rawalpindi (1,41 Millionen). In der noch jungen Hauptstadt Islamabad leben rund 800 000 Menschen. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte liegt bei etwa 204 Einwohnern pro Quadratkilometer, wobei mehr als 80 % der Bevölkerung vor allem im nördlichen und mittleren Teil des Indus-Tieflands auf weniger als einem Drittel der Landesfläche leben.

    Mehrere Ethnien leben in Pakistan. Die größte Gruppe ist die der Pandschabi (Panjabi, ca. 50 %), die überwiegend im Pundjab und den angrenzenden Regionen leben. Die nächstgrößten Bevölkerungsgruppen sind mit jeweils etwa 15 % Paschtunen und Sindhi. Die Sindhi leben überwiegend im Süden des Indus-Tieflands (Provinz Sindh). Wie die Sprache der Pandschabi gehört die Sprache der Sindh zu den indoarischen Sprachen, während das Paschtu der Paschtunen (die auch Pathanen genannt werden) zu den iranischen Sprachen zählt. Weitere Minderheiten sind mit etwa 5 % Bevölkerungsanteil die Belutschen, die zu den iranischen Völkern gehören, die Balti und die Brahui. Weiter leben schätzungsweise zwei Millionen afghanische Flüchtlinge in Pakistan.

    Die offizielle Amtssprache Urdu wird nur von knapp 10 % der Bevölkerung als Muttersprache gesprochen. Diese indoarische Sprache entspricht weitgehend dem in Indien verwendeten Hindi. Weit verbreitet ist Panjabi, zudem werden Sindhi, Paschtu, Belutschi und weitere Sprachen gesprochen. Englisch ist vor allem in gebildeteren Kreisen von Bedeutung.

    Mehr als 96 % der Bevölkerung bekennen sich zum Islam, der Staatsreligion ist. Von den Muslimen wiederum sind über 80 % Sunniten. Christen, Hindus, Parsen und Sikhs bilden religiöse Minderheiten.

    Der Lebensstandard in Pakistan ist niedrig. Vor allem in ländlichen Gebieten ist die medizinische Versorgung der Bevölkerung unzureichend. Die mittlere Lebenserwartung liegt bei 63 Jahren, die Säuglingssterblichkeit bei 7,3 %. Die Bevölkerung wächst im Schnitt um 2 %. Nicht einmal die Hälfte der Pakistani (nur 30 % der Frauen) kann lesen und schreiben.

    Politisches System

    Pakistan ist eine islamische Republik mit einer seit seit 1973 gültigen Verfassung (aufgehoben 1977, wieder eingeführt [mit Änderungen] 1985, erneut aufgehoben 1999, wieder eingeführt [mit Änderungen] 2002).

    Das Staatsoberhaupt ist der Staatspräsident (Pervez Musharraf; 1999 durch einen Umsturz an die Spitze gekommen; gewählt 2001). Laut Verfassung wird er alle fünf Jahre durch ein Wahlmännerkollegium gewählt. 2002 festigte Musharraf mit 29 Verfassungsänderungen seine Position als starker Mann im Staat. So gilt nun neben der Verlängerung seiner Amtszeit als Präsident auch eine Verlängerung seiner Amtszeit als Armeechef; der Präsident darf das Parlament auflösen; ein "Nationaler Sicherheitsrat" überwacht die Regierung. Das Parlament besteht aus zwei Kammern: dem Senat mit 100 indirekt auf sechs Jahre gewählten Mitgliedern und der Nationalversammlung (Majlis-e-Shura) mit 342 auf vier Jahre gewählten Mitgliedern. 60 der Sitze der Nationalversammlung sind für Frauen, zehn für Minderheiten reserviert.

    Die Islamische Republik Pakistan ist ein Bundesstaat, bestehend aus vier Provinzen, einem Hauptstadtdistrikt und den von Pakistan besetzten Gebieten im früheren Fürstentum Jammu und Kaschmir, die auch von Indien beansprucht werden.

    Wirtschaft

    Trotz stabilen Wirtschaftswachstums ist Pakistan aufgrund seiner schnell wachsenden Bevölkerung und wirtschaftlicher Strukturprobleme (Pakistan ist stark von der Landwirtschaft und von Ölimporten abhängig) ein Land mit niedrigem Einkommen. Das mittlere Pro-Kopf-Einkommen lag im Jahr 2007 bei ca. 925 US-Dollar (9 % Steigerung gegenüber dem Vorjahr), ein Viertel der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. In den letzten Jahren konnte mit Hilfe ausländischer Unterstützung das Bruttoinlandsprodukt deutlich gesteigert werden; das reale Wachstum schwankt um die 6-7 %. Probleme stellen die hohe Inflationsrate, ein hohes Defizit in der Zahlungsbilanz, die hohe Arbeitslosigkeit bzw. Unterbeschäftigung sowie die mangelhafte Infrastruktur dar.

    Rund ein Drittel der Fläche Pakistans ist landwirtschaftliche Nutzfläche. In der Landwirtschaft werden 23 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP) erwirtschaftet, annähernd jeder zweite Erwerbstätige ist hier beschäftigt. Große Teile der Anbauflächen müssen künstlich bewässert werden. Die wichtigsten Anbauprodukte sind Baumwolle, Weizen, Reis, Mais und Zuckerrohr. Die Rinder- und Schafzucht wird teilweise von Nomaden betrieben.

    Pakistan verfügt über Vorkommen an Erdöl, Erdgas, Kohle, Steinsalz, Kalkstein, Erzen und Chrom. Ein Großteil der Bodenschätze wird nur wenig genutzt. Die Industrie konzentriert sich auf die Verarbeitung der Baumwolle zu Textilien und Bekleidung sowie die Nahrungsmittelverarbeitung. Weitere Sektoren sind Düngemittel-, Stahl-, Zement- und chemische Industrie. Etwa 20 % der Arbeitskräfte sind in diesem Bereich beschäftigt. Regional gefertigtes Kunsthandwerk wie z.B. Teppiche und Töpferwaren werden exportiert. Der Energiebedarf des Landes wird überwiegend durch Wärme- und Wasserkraftwerke gedeckt. Bei Karatschi ist ein Atomkraftwerk in Betrieb.

    Wichtigste Handelspartner beim Export (vor allem Textilien, Bekleidung, Nahrungsmittel, Baumwolle) sind die USA, die Vereingten Arabischen Emirate und die EU-Länder. Eingeführt werden vor allem Maschinen und Transportmittel, Chemikalien, Mineralölprodukte, Eisen und Stahl. Hauptlieferländer sind China, die USA, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien.

    In Pakistan stehen rund 260 000 km Straße (fast 170 000 km asphaltiert) zur Verfügung. Das Eisenbahnnetz umfasst an die 8 200 km. Karatschi ist der größte Seehafen am Arabischen Meer. Bei Karatschi, Lahore und Rawalpindi gibt es internationale Flughäfen.

    Währung ist die pakistanische Rupie.

    islamische Republik Pakistan

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    Islamic Republic of Pakistan (engl.)

    Islāmī Ǧumhūriya-i Pākistān (Urdu)

    Amtssprache Urdu (Nationalsprache), Englisch
    Hauptstadt Islamabad
    Staatsform islamische Republik
    Fläche 796.095 km²
    Einwohner 162.420.000
    Währung pakistanische Rupie
    Zeitzone UTC+5
    KFZ-Kennzeichen PK
    Internet-TLD .pk
    Telefonvorwahl 0092

    Kalenderblatt - 18. April

    1521 Martin Luther erscheint zum zweiten Mal vor dem Wormser Parteitag, verteidigt sich vor Kaiser und Reich und lehnt den Widerruf ab.
    1951 Frankreich, die Bundesrepublik Deutschland, Italien, die Niederlande, Belgien und Luxemburg schließen ihre Kohle- und Stahlindustrie in der Montanunion zusammen und verzichten auf ihre nationalen Souveränitätsrechte über diese Industriezweige.
    1968 Die tschechoslowakische Nationalversammlung wählt Josef Smrkovský zu ihrem neuen Präsidenten, der als einer der populärsten Politiker des "Prager Frühlings" die volle Rehabilitierung der Opfer der Stalinzeit und die Sicherung eines wirklich freien politischen Lebens zu seiner Aufgabe erklärt.