PLO

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    Abk. für: Palestine Liberation Organization, "palästinensische Befreiungsorganisation";

    von A. Schukeiri 1964 unter dem Patronat der arabischen Staaten gegründet; seit 1969 Rahmenorganisation der meisten politischen und militärischen Organisationen der Palästinenser. Vorsitzender des Exekutivrats des Nationalrats der PLO war von 1969 bis zu seinem Tod 2004 Jasir Arafat, sein Nachfolger ist der vorherige palästinensische Ministerpräsident Mahmud Abbas.

    Die PLO verfolgte zunächst das politische Ziel, den Staat Israel zu beseitigen und einen arabischen, ganz Palästina umfassenden Staat zu gründen. Sie wird seit 1974 von allen arabischen Staaten als einzige legitime Vertreterin des palästinensischen Volkes anerkannt; 1975 wurde die PLO zum UN-Sicherheitsrat zugelassen und 1976 als Vollmitglied in die Arabische Liga aufgenommen.

    Seit 1987 Unterstützung der Intifada. 1988 Deklaration des autonomen Staats Palästina durch die PLO. Die Hinwendung zum Bemühen um friedliche Annäherung zwischen Palästina und Israel führte 1994 zur Vergabe des Friedensnobelpreises an den PLO-Vorsitzenden Arafat (zusammen mit S. Peres und I. Rabin). 1996 kam es zur offiziellen Aufgabe des Ziels der Vernichtung Israels. Im gleichen Jahr errang die PLO bzw. ihre Kernorganisation Al-Fatah bei den Wahlen zum Palästinenserrat in den palästinensischen Autonomiegebieten den Sieg.

    Seit 1998 immer wieder Verhandlungen mit Israel über Rückgabe besetzter Gebiete; der vereinbarte israelische Truppenrückzug wurde jedoch bereits im Dezember 1998 wieder ausgesetzt. Für den 4. Mai 1999 und erneut für den 13. September 2000 kündigte die Palästinenser-Organisation die Ausrufung eines unabhängigen palästinensischen Staates an; diese Pläne wurden jedoch jeweils auf unbestimmte Zeit verschoben. Alle Verhandlungen mit Israel scheiterten jedoch seither, v.a. seit Beginn der zweiten Intifada (Al-Aksa-Intifada) Ende September 2000.

    Vergleiche für die aktuelle Entwicklung Nahostkonflikt.