Ostindische Kompanien

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    Handelskompanien (z.T. unter Staatskontrolle). Ehemals wichtigste Träger des Handels zwischen Indien, Indonesien und Europa, mehrmals zu politischen Machtgebilden aufsteigend. Die Holländische Ostindische Kompanie, 1602 gegründet, konzentrierte ihre Arbeit vornehmlich auf die Inseln und trieb von dort aus Handel bis China und Japan. Ihre Besitzungen gingen im 18. Jh. (bis auf Ceylon und Indonesien) durch Kauf an Großbritannien über.

    Die Britische Ostindische Kompanie ("Privilegierte Ostindische Handelskompanie"), gegründet 1600, war seit 1624 auch mit politischen Hoheitsrechten ausgestattet. 1612 erste Faktorei in Surate, 1639 Anlage des Forts von Madras, 1640 erste Handelsschiffe in Bengalen. Weit reichende Handelsverträge mit eingeborenen Fürsten.

    Nach Gründung der Französischen Ostindischen Kompanie, die Teile Bengalens (1674) und vorübergehend Madras in Besitz nahm, kam es zu Konkurrenzkämpfen mit der Britischen Ostindischen Kompanie; die Engländer gewannen unter Clive die Oberhand und zwangen die Franzosen nach dem Sieg bei Plassey (1757) zur Auflösung ihrer Kompanie (1770). 1773 wurde die Britische Ostindische Kompanie einem Generalgouverneur unterstellt. Warren Hastings erweiterte das Gebiet der Kompanie den Ganges aufwärts.

    Die Kompanie wurde mehr und mehr Kolonialmacht, der in zahlreichen Kriegen die Unterwerfung Indiens gelang, die Verwaltung Indiens wurde 1858 der britischen Krone übertragen.

    Außerdem bestanden eine Zeit lang eine Schwedische Ostindische Kompanie, gegründet 1731, sowie eine Dänische, Österreichische, Preußische Ostindische Kompanie.