Oskar Kokoschka

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    österreichischer Grafiker, Maler und Schriftsteller; * 1. März 1886 in Pöchlarn, † 22. Februar 1980 in Villeneuve (Schweiz)


    Kokoschka war Schüler Klimts an der Wiener Kunstgewerbeschule. Er arbeitete an den Wiener Werkstätten und schloss sich vor dem 1. Weltkrieg in Berlin dem Kreis des "Sturm" an. 1917 ließ er sich in Dresden nieder und lehrte dort 1919-24 als Professor an der Akademie. Dann befand er sich zumeist auf Reisen: 1931 in Wien, 1934 in Prag, 1938-53 in London, seitdem lebte er in Villeneuve am Genfer See.

    Kokoschka gehörte schon früh zu den führenden Künstlern des Expressionismus. Kokoschkas erste Werke waren vor allem Zeichnungen, zunächst Akstudien. Allmählich erarbeitete er sich die Ölmalerei als Ausdrucksform und zeigte vor allem in seinen expressionistischen Portraits die Fähigkeit, ungemein feinfühlig die Wesensmerkmale einer Persönlichkeit zu erfassen und darzustellen. Diese analytische Methode, die darauf zielt, innere Strukturen sichtbar zu machen, wendete Kokoschka auch in seiner expressionistischen Lyrik wie in seinen Dramen an, von denen zwei durch Max Reinhardt in Berlin erfolgreich inszeniert wurden.

    Aus seinem späteren Werk sind vor allem die die groß angelegten Landschaften und Städtebilder bedeutend.

    Werke (Auswahl)

    "Auguste Forel" (1910, Mannheim, Kunsthalle); "London" (1925, Hamburg, Kunsthalle); "Stockholmer Hafen" (Bremen, Kunsthalle); "Elbe in Dresden" (1923, Essen, Folkwang-Museum); Triptychon "Thermopylae", Wandbild für die Universität Hamburg (1955). Mosaik "Ecce Homines", Hauptkirche Sankt Nicolai, Hamburg (1974).

    Lithografien: "Der gefesselte Kolumbus" (1913), "O Ewigkeit, du Donnerwort" (1914), "Hiob" (1917), "King Lear" (1963).

    Dichtungen und schriftstellerische Arbeiten: "Schriften 1907-55", herausgegeben von H.M. Wingler (1956), "Mein Leben" (1971), "Dichtungen und Dramen" (1973).