Oskar Homolka

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    österreichisch-amerikanischer Schauspieler; * 12. August 1901 in Wien, † 29. Januar 1978 in Sussex

    Die Theaterstücke und Filme, in denen Oskar Homolka in seiner 60 Jahre währenden Schauspieler-Karriere aufgetreten ist, sind kaum zu zählen. 1918 debütierte der Wiener in seiner Heimatstadt, ging 1924 nach München und 1926 nach Berlin, wo er auch am Deutschen Theater unter Max Reinhardt arbeitete, desgleichen im Theater am Schiffbauerdamm und am Lessingtheater. Bekannt machten ihn dort die Titelrolle in Brechts "Baal" und seine mitreißende Darstellung des Professor Higgins in Shaws "Pygmalion".

    Seit 1926 filmte Homolka auch. Nachdem in Deutschland die Nationalsozialisten an die Macht gelangt waren, verließ Homolka das Land und ging zunächst nach London, wo auch weitere Filme entstanden. 1937 zog er vor der drohenden Kriegsgefahr und gelockt durch gute Angebote weiter nach den USA. Seine Vielseitigkeit und Wandlungsfähigkeit bewies er hier in zahlreichen Hollywood-Streifen.

    Nach 1945 besuchte Homolka zu Gastspielen auch wieder Europa und drehte in Österreich den Film "Der schweigende Mund" (1951). Nach weiteren Erfolgen in Amerika arbeitete er zuletzt in England, wo er auch seine letzten Filme drehte: "Das Milliarden-Dollar-Gehirn" (1967) und "Die Irre von Chaillot" (1969). Sein unstetes Berufsleben brachte allerlei Turbulenzen in seine privaten Beziehungen: Er war fünf Mal verheiratet.

    Filme (Auswahl)

    1926 - K 13513 - Die Abenteuer eines Zehnmarkscheins

    1928 - Schinderhannes

    1930 - Dreyfuß

    1931 - Die letzten Tage vor dem Weltbrand

    1933 - Spione am Werk

    1937 - Die Insel der verlorenen Schiffe

    1941 - Die unsichtbare Frau

    1948 - Geheimnisse einer Mutter

    1950 - Hölle am Weißen Turm

    1951 - Der schweigende Mund

    1967 - Das Milliarden-Dollar-Gehirn

    1969 - Die Irre von Chaillot

    Kalenderblatt - 19. April

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