Operette

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    heiteres und unterhaltendes musikalisches Bühnenwerk. Gesangnummern wechseln mit gesprochenen Texten und Tanzeinlagen. V.a. J. Offenbach war an der Entwicklung der Operette maßgeblich beteiligt. Ursprünglich als Einakter konzipiert, setzten sich gegen Ende des 19. Jh.s zunehmend drei- bis vieraktige, abendfüllende Werke durch. Zu den wichtigsten der fast 90 von Offenbach verfassten Operetten zählen "Orpheus in der Unterwelt" (1858), "Die schöne Helena" (1864) und "Pariser Leben" (1866).

    Unter J. Strauss (Sohn) entwickelte sich in den 1870er Jahren die klassische Wiener Operette, deren musikalische Gestaltung von der Unbeschwertheit des Wiener Walzers bestimmt war. Strauss (Sohn) griff damit den Wiener-Walzer-Enthusiasmus seines Vaters auf in Stücken wie "Die Fledermaus" (1874), "Der Zigeunerbaron" (1885) und "Wiener Blut" (1899).

    Anfang des 20. Jh.s. entwickelte sich die Ausstattungs-, Revue- und Schlageroperette, deren bedeutendste Vertreter P. Lincke, L. Fall, F. Lehár, E. Kálmán, W. Kollo und R. Benatzky waren. F. Lehár, der als Operettenkönig in die Geschichte einging, schuf u.a. "Die lustige Witwe" (1905). Aus der Feder von Robert Stolz stammt "Im weißen Rössl" (1936). Zu dieser Zeit entwickelte sich in den USA das Musical als Mischform aus Revue, Operette und amerikanischen Vaudevillegesängen.