Olivia de Havilland

    Aus WISSEN-digital.de

    US-amerikanische Filmschauspielerin; * 1. Juli 1916 in Tokio (Japan)

    eigentlich: Olivia Mary de Havilland;

    Olivias Mutter (Lilian Fontaine) war die treibende Kraft hinter ihrer Schauspielkarriere: Schon früh erhielten Olivia und ihre Schwester Joan Fontaine eine Bühnenausbildung.

    1935 erhielt die Britin einen Siebenjahresvertrag mit Warner Brothers und bekam sofort eine Nebenrolle in "Alibi Ike" (1935) neben Joe E. Brown. Ihren ersten großen Bühnenauftritt hatte sie als Hermia in "Ein Sommernachtstraum"; das Stück wurde später von Max Reinhardt und William Dieterle verfilmt, wobei de Havilland erneut die Hermia verkörperte. Zusammen mit Errol Flynn sah man sie in Abenteuerfilmen wie "Unter Piratenflagge" ("Captain Blood", 1935), "Der Verrat des Surat Khan" ("The Charge of the Light Brigade", 1936) und als Marian in "Robin Hood, König der Vagabunden" ("The Adventures of Robin Hood", 1938).

    Erste Konflikte mit dem Management gab es, als sie für "Vom Winde verweht" (Gone with the Wind", 1939) mit David O. Selznick zusammenarbeiten wollte, wofür die Warner-Studios sie nicht freigeben wollten. Erst ein Gespräch mit der Ehefrau von Boss Jack Warner emöglichte ihr den Dreh; für ihre Darstellung der Melly wurde sie für den Oscar als beste Nebendarstellerin nominiert. 1941 wurde Olivia de Havilland dann für den Oscar in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin nominiert, für ihre Rolle in Mitchell Leisens "Hold Back the Dawn". Der Preis ging jedoch ausgerechnet an ihre Schwester Joan Fontaine ("Suspicion"), wodurch es zum langjährigen Streit zwischen ihnen gekommen sein soll.

    1946 ging die Schauspielerin vor Gericht, um gegen die übliche Gewohnheit der Filmstudios, die suspendierte Zeit der Schauspieler an ihren Vertrag anzuhängen, zu klagen, und gewann. In den folgenden Jahren avancierte de Havilland zur gefragten Drama-Schauspielerin. Einen Höhepunkt erreichte ihre Karriere mit dem Oscar-Gewinn für die Verkörperung der Jody Norris in "Mutterherz" ("To Each His Own", 1946), und nur drei Jahre später folgte ein weiterer Oscar für ihre Rolle als Catherine Sloper in William Wylers "Die Erbin" ("The Heiress", 1950; Verfilmung des Henry-James-Stückes "Washington Square"). Zwischenzeitlich war sie für ihre Hauptrolle in "Die Schlangengrube" (The Snake Pit", 1948) noch einmal nominiert gewesen; der Film setzt sich mit den damals teilweise dramatischen Zuständen in psychiatrischen Anstalten auseinander.

    Gegen Ende der 1950er Jahre wurde es ruhiger um sie, da sie sich mehr ihrer Familie widmete. Eine größere Rolle hatte sie 1962 als hilfloses Opfer von Einbrechern in "Lady in a Cage". In Nebenrollen spielte sie danach unter anderem in "Verschollen im Bermuda-Dreieck" ("Airport '77", 1977) und "Der tödliche Schwarm" ("The Swarm", 1978).

    Heute lebt die Schauspielerin, die eng mit Bette Davis befreundet war, in Paris.