Nikolaus V. (Papst)

    Aus WISSEN-digital.de

    Papst; * 15. November 1397 in Sarzana, † 24. März 1455 in Rom

    eigentlich: Tommaso Parentucelli;

    Tommaso Parentucelli war lange im Dienst des Bischofs Albergati in Bologna. 1444 wurde er selbst Bischof von Bologna, zwei Jahre später Kardinal. Nach erfolgreicher Tätigkeit auf dem Frankfurter Reichstag wurde er 1447 als Nikolaus V. zum Papst gewählt.

    Er war der erste päpstliche Vertreter des christlichen Humanismus und der christlichen Renaissance in Rom, die vorher schon in Avignon eingesetzt hatte. 1448 schloss er mit Friedrich III. das Wiener Konkordat ab, das seine Gültigkeit für die nächsten 445 Jahre behalten sollte: Bezüglich des päpstlichen Stellenbesetzungsrechts in Deutschland wurden im Wesentlichen die Bestimmungen des Konstanzer Konkordats erneuert und endgültig festgesetzt, dem Papst die wichtigsten Rechte zurückgegeben; den einzelnen Landesfürsten, die dem Papst Gehorsam leisteten, wurden Zugeständnisse gewährt. Felix III., der letzte Gegenpapst, trat zurück; die Kircheneinheit war damit wiederhergestellt.

    Das Konzil, das zuletzt von Basel nach Lausanne hatte verlegt werden müssen, löste sich auf. Die Herstellung des kirchlichen Friedens wurde 1450 durch die Abhaltung eines Jubiläums, das ungezählte Scharen nach Rom zog, und bei dem Bernhard von Siena heilig gesprochen wurde, verherrlicht. 1452 krönte Nikolaus Friedrich III. zum Kaiser. Er war der letzte Papst, der einen Kaiser in Rom krönte.

    Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken 1453 (Untergang des Byzantinischen Reiches), plante er einen Kreuzzug, der jedoch wegen seines Todes nicht mehr zustande kam.

    Bedeutsam war Nikolaus V. auch durch seine Förderung von Kunst und Wissenschaft:

    Zur Befestigung und Verschönerung der Stadt gab er große Bauten in Auftrag. Ein geplanter völliger Neubau der Leostadt, der St. Peterskirche und des Vatikans kam jedoch nicht zur Ausführung.

    Gelehrte von Rang wurden nach Rom berufen, vor allem mit der Übersetzung griechischer Schriftsteller beauftragt und fürstlich belohnt. Namentlich wurde Nikolaus der Gründer der vatikanischen Bibliothek, für die er keine Opfer scheute. Überall suchte er Handschriften zu bekommen oder ließ sie abschreiben. Wie groß der Bücherbestand der Bibliothek bei seinem Ableben war, lässt sich nicht mehr feststellen.

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