Nicolas Poussin

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    französischer Maler; * 15. Juni 1594 in Villers-en-Vexin, Eure, † 19. November 1665 in Rom

    Poussin ist neben C. Lorrain der Hauptvertreter der französischen Malerei des Barock.


    Poussin hatte als Sohn armer Eltern zunächst Schwierigkeiten, einen Lehrer zu finden. 1612 kam er nach Paris, wo er Schüler von Lallemand und Elle war. Besonders beeindruckten ihn in der Pariser Zeit Reproduktionen von Gemälden Raffaels. Aber erst 1624 konnte Poussin zum ersten Mal nach Italien reisen. Von 1624 an lebte er in Rom, wo er sein ganzes Leben verblieb, abgesehen von einem zweijährigen Parisaufenthalt als Hofmaler Ludwigs XIII. 1640 bis 1642.

    In der frühen römischen Zeit verarbeitete der junge Maler verschiedenste Vorbilder. Insbesondere der Bologneser Maler Domenichino übte einen starken Einfluss auf ihn aus. Aus dieser Zeit stammt das monumentale Altarbild "Martyrium des hl. Erasmus" (1629).

    Die späteren Gemälde sind alle von wesentlich kleinerem Format und überwiegend für private Auftraggeber angefertigt.

    In Rom beschäftigte sich Poussin intensiv mit der Kunst und Kultur der Antike. Seine bevorzugten Themen stammen aus der antiken Mythologie, sein Malstil wandelte sich unter dem Einfluss der venezianischen Maler wie beispielsweise Tizian zu poetischer Stimmung und leuchtender Farbigkeit. In den 1630er Jahren wandte sich Poussin erneut religiösen Themen zu. Für Cassiano dal Pozzo, Sekretär des Kardinals Barberini, malte Poussin die Serie der "Sieben Sakramente" (1634-42), von denen sich sechs erhalten haben. Im Gegensatz zu den römischen Barockmalern bevorzugte er einen klaren, klassizistisch geprägten Malstil.

    1640 gelang es Kardinal Richelieu, den inzwischen berühmten Maler für den französischen Hof zu gewinnen. Doch war Poussin mit den Aufträgen, die er erhielt, nicht zufrieden und kehrte bereits 1642 nach Rom zurück. Das Intermezzo sollte von großem Einfluss auf die französische Akademie des 17. Jh.s werden.

    Poussins klar aufgebaute Historienbilder beeinflussten die zeitgenössischen Maler ebenso wie die Künstler des 19. Jh.s von Ingres bis hin zu Cézanne. Poussin gilt als Schöpfer der ins Ideale und Erhabene gesteigerten "heroischen Landschaft" mit Figuren aus Mythologie und Geschichte. Er leistete damit einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Landschaftsmalerei.

    Werke (Auswahl)

    "Apoll und Daphne" (1625, München, Alte Pinakothek); "Der Parnass" (1626-27, Madrid, Prado); "Schäfer in Arkadien" (1637-39, Paris, Louvre); "Das Reich der Flora" (1631, Dresden, Gemäldegalerie); "Anbetung der Könige" (1633, Dresden, Gemäldegalerie); "Landschaft mit Diogenes" (1647, Paris, Louvre); "Selbstporträt" (1649, Berlin, Staatliche Museen); "Die Jahreszeiten" (1660-64, Paris, Louvre).