Morris West

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    australischer Schriftsteller; * 26. April 1916 in Melbourne, † 9. Oktober 1999 in Sydney

    Mit 14 Jahren trat Morris West in den Orden der Christian Brothers ein, in dem er bis 1942 als Student und Novize blieb. Kurz vor Ablegung seiner ewigen Gelübde trat er jedoch aus dem Orden aus. Zuvor hatte er an der Universität Melbourne englische und französische Literaturgeschichte studiert. Danach unterrichtete er moderne Sprachen und Mathematik an verschiedenen Gymnasien und Oberschulen in Neu-Südwales und Tasmanien.

    Während des Zweiten Weltkrieges entstand Wests erster, teilweise autobiografischer Roman. "Moon in My Pocket" (1945) erschien unter dem Pseudonym Julian Morris.

    In seiner Zeit als Werbechef eines Melbourner Senders und später als Direktor einer australischen Aufnahme- und Übertragungsgesellschaft schrieb West weitere Romane, Drehbücher, Dramen, Kommentare und Essays.

    Nachdem Wests "Children of the Sun" (1957) weltbekannt wurde, ging er als Korrespondent des Daily Mail sechs Monate nach Rom zum Vatikan. Dort sammelte er Material für seinen Roman "Des Teufels Advokat" (1959), der auch verfilmt wurde. West wurde für dieses Werk 1960 der National Brotherhood Award des National Council of Christians and Jews, der James Tait Black Memorial Prize und der R.S.L. Heinemann Award verliehen.

    Wests Interesse für Buddhismus, vor allem für den Zen-Buddhismus, führte ihn nach Vietnam, Thailand und Japan. Ergebnis dieser Reisen war das Buch "The Ambassador".

    Weitere Werke: "The Daughter of Silence", "Shoes of the Fisherman", "Der Turm von Babel", "Summer of the Red Wolf", "Harlekin" u.a.

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