Mathilde Franziska Anneke

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    deutsche Frauenrechtlerin und Revolutionärin; * 3. April 1817 in Blankenstein/Ruhr, † 25. November 1884 in Milwaukee

    Mathilde Franziska Anneke war die Tochter eines Domänenpächters, wuchs auf dem urgroßväterlichen Gut bei Blankenstein an der Ruhr auf und wurde mit neunzehn Jahren gegen ihren Willen mit einem bedeutend älteren Mann verheiratet. Die Ehe zerbrach. 1847 heiratete sie den Artillerieoffizier und Demokraten Fritz Anneke. Im selben Jahr verfasste sie die feministische Streitschrift "Das Weib im Conflict mit den sozialen Verhältnissen". Als ihr Mann 1848 aus politischen Gründen zu elf Monaten Gefängnis verurteilt wurde, gründete sie die "Neue Kölnische Zeitung" und später die "Frauenzeitung", die beide wegen ihrer revolutionären Ideen verboten wurden.

    Fritz Anneke schloss sich nach seiner Freilassung dem pfälzischen Revolutionsheer an. Die Revolutionstruppen wurden geschlagen, das Ehepaar Anneke flüchtete in die Schweiz und anschließend nach Wisconsin in den USA. Hier begann Mathilde Anneke mit Vorträgen über die deutsche Kultur und die Bewegung von 1848 und wurde unter den Frauenrechtlerinnen der USA eine der tatkräftigsten Vorkämpferinnen für die Gleichberechtigung von Mann und Frau und für das Recht auf Frauenbildung. Sie veröffentlichte Aufsätze in Zeitungen und schrieb Romane und Novellen. 1872 starb ihr Mann.