Martin Walser

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher Schriftsteller; * 24. März 1927 in Wasserburg, Bodensee

    nach einer Tätigkeit als Rundfunk- und Fernsehregisseur beim SDR (1949-57) arbeitet Walser heute als freier Schriftsteller. Walser war Mitglied der "Gruppe 47".

    Er ist wohl der am meisten diskutierte und umstrittenste, aber gleichzeitig einer der brillantesten Autoren der deutschen Gegenwartsliteratur. Der Erzähler, Essayist, Dramatiker und Theoretiker bekennt sich zu einem Realismus mit sozialistischer Tendenz. Zentrales Thema seines Schaffens ist die kritische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Realitäten Deutschlands. "Die Überwindung der allgemeinen Angst- und Feindseligkeitskrankheit Individualität" zieht sich als roter Faden durch sein Werk. Den Hintergrund seiner Romane bildet oft die Landschaft des Bodensees. Walser wurde mehrmals wegen vermeintlich antisemitischen Äußerungen angegriffen; auch wegen seines Schlüsselromans "Tod eines Kritikers" kam es zu einem Eklat.

    Martin Walser erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Georg-Büchner-Preis (1981), den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (1998) und das Große Bundesverdienstkreuz (1987).

    Werke

    "Ehen in Philippsburg" (1957), "Halbzeit" (1960), "Das Einhorn", "Der Sturm" (1973), "Jenseits der Liebe", "Ein fliehendes Pferd" (1978), "Seelenarbeit" (1979), "Frau Warrens Beruf" (1971, nach W. Warren), "Brandung" (1985), "Die Verteidigung der Kindheit" (1991), "Finks Krieg" (1996), "Tod eines Kritikers" (2002), "Meßmers Reisen" (2003) u.a.

    Kalenderblatt - 20. April

    1844 Uraufführung des Märchens "Der gestiefelte Kater" von Ludwig Tieck.
    1916 Die USA drohen Deutschland mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen, wenn Deutschland nicht die Torpedierung von Fracht- und Passagierschiffen aufgebe.
    1998 Die Terrororganisation RAF (Rote Armee Fraktion) erklärt sich selbst für "Geschichte" und löst sich auf.