Martin Bucer

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    deutscher Kirchenreformator; * 11. November 1491 in Schlettstadt, † 28. Februar 1551 in Cambridge

    auch: Butzer;

    Bucer trat mit 15 Jahren in den Dominikanerorden ein, studierte seit 1517 an der Universität Heidelberg Griechisch und Hebräisch, Theologie, Philosophie und Rhetorik und wurde durch Luthers persönliche Bekanntschaft 1518 und Erasmus' Schriften der Reformation gewonnen. Neben der Einführung der Reformation widmete er den Versuchen zur Herstellung einer Union zwischen Lutheranern und Reformierten seine Tätigkeit. Anfangs bei den Disputationen zu Bern 1528 und Marburg 1529 mehr Zwingli zugewandt, zeigte er sich in den folgenden Verhandlungen, die mit der Wittenberger Concordia 1536 abschlossen, der Lutherschen Ansicht zugänglich. Zwar wiesen die Schweizer die Vereinigung zurück, dafür gelang es ihm, in Gemeinschaft mit dem Landgrafen Philipp von Hessen wenigstens die deutschen protestantischen Stände zu einer respektablen Macht zusammenzuschließen. In diesem Geiste wirkte er bei den Religionsgesprächen in Hagenau 1540, in Regensburg 1541 und 1546. Als er 1542 im Erzstift Köln gemeinsam mit Melanchthon der Reformation Bahn zu brechen suchte, leistete ihm der dortige Klerus erfolgreichen Widerstand. Da er das Augsburger Interim zurückwies, musste er Straßburg verlassen und ging im April 1549 nach England, wo er eine Professur antrat.

    Er ist der Verfasser der Confessio Tretapolitana ("Bekenntnis der vier Städte", Straßburg, Konstanz, Lindau, Memmingen), die 1530 dem Reichstag zu Augsburg vorgelegt wurde.