Münzen

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    (lateinisch "moneta")

    meist scheibenförmiges Zahlungsmittel, beidseitig geprägt durch Bild (stumme oder anepigraphische Münzen) oder Schrift (monepigraphische Münzen) oder beides. Die Vorderseite wird dabei Avers genannt, die Rückseite Revers.


    Münzen sind meist aus Metall. Gesetzlich festgelegte Münzmetalle waren zunächst Gold und Silber. Seit dem 5. Jh. v.Chr. werden auch Kupfer und Bronze verwendet, im 19. Jh. Nickel und Nickellegierungen, im 20. Jh. auch Aluminiumbronze, Tombak, Leichtmetalle, Stahl sowie Zink (Notgeld), Neusilber und Eisen. Die Prägung der Münzen, also die Verarbeitung von Münzrohlingen zu Münzen, geschieht durch Münzstempel in Münzstätten.

    Geschichte

    Münzen wurden im 7. Jh. v.Chr. in Kleinasien erfunden (bildlose Elektron-Münzen). Zunächst Sonderform der Tauschware Edelmetall, waren sie später lange Zeit das wichtigste Zahlungsmittel. Ein stabiles Münzwesen setzt eine sichere Währung voraus, außerdem dem Bedürfnis des Verkehrs angepasste Wertstufen (Münzsystem), Tausch- und Wechselmöglichkeiten ohne Verlust sowie feste gesetzliche Normierung.

    Ein solches Münzwesen existierte erst im 19./20. Jh. Der Wert der Münzen wird bestimmt durch ihren Materialwert (Metall-, Realwert), den Nennwert, den Kurs- oder Verkehrswert, den Tauschwert (Kaufkraft) und Seltenheits- oder Sammlerwert. Im 20. Jh. wurde durch das Kredit- oder Zeichengeldprinzip die Münze vom Papiergeld verdrängt. Seither gibt es Münzen nur noch im Kleinverkehr.

    Unterschieden werden:

    Kursmünzen für den gewöhnlichen Umlauf im Inland, Handelsmünzen für den internationalen Handelsverkehr, Denkmünzen (auch: Gedenk-Münzen) als offizielles Zahlungsmittel mit Bildern bestimmter Personen und Ereignisse, Scheidemünzen (auch Schiedgeld) mit kleinem Nennwert für den täglichen Zahlungsverkehr und Pseudomünzen (Scheinmünzen) für Sammler.

    Ursprünglich konnten Münzen auch ungeprägte Werteinheiten bezeichnen:

    Idealmünzen als Werteinheit im Bankverkehr standen für eine bestimmte Edelmetallmenge, Rechnungsmünzen waren der Gegenwert einer nicht mehr ausgeprägten Münze, Zählmünzen waren im älteren Geldverkehr nicht ausgeprägte Münzen, die durch eine bestimmte Zahl kleinerer Geldstücke definiert waren. Am Rand oder in der Mitte gelochte Münzen sind überwiegend Schmuckstücke. Dennoch werden zur Unterscheidung auch Scheidemünzen mit einem Loch in der Mitte geprägt.