Luxemburg

    Aus WISSEN-digital.de


    Geografie

    Das Großherzogtum Luxemburg liegt als Binnenstaat in Mitteleuropa und gehört mit einer Fläche von 2 586 km² zu den kleinsten Ländern der Welt. Im Osten grenzt das Land an Deutschland, im Süden an Frankreich, im Westen und Norden an Belgien.

    Trotz seiner geringen Größe hat Luxemburg Anteil an zwei Großlandschaften. Das Ösling im Norden als Teil der Ardennen stellt ein durch Flüsse zergliedertes Plateau dar, das durchschnittlich auf einer Höhe von 400 bis 500 m liegt. Im Ösling liegt die höchste Erhebung des Landes, der Buurgplaatz mit 559 m. Im Süden schließt sich das fruchtbare Gutland an, das schwach gewellt ist und zum Lothringischen Schichtstufenland gehört. Die bedeutendsten Flüsse Luxemburgs sind die Mosel (Moselle), die im Südosten einen Teil der Grenze zu Deutschland bildet, die Sauer (Sûre), der Clerf (Clerve) und die Our.

    Die Hauptstadt Luxemburg liegt zentral im Großherzogtum.

    Klima

    Das Klima in Luxemburg ist gemäßigt und vom Atlantik beeinflusst. Die mittleren Januartemperaturen liegen in der Hauptstadt bei 0 °C, im Juli werden durchschnittlich 17 °C gemessen. Im Ösling im Norden des Landes sind die Temperaturen etwas geringer. Die durchschnittlichen Niederschlagsmengen liegen in der Hauptstadt bei rund 750 mm, im den etwas höheren Lagen im Norden des Landes werden bis zu 1 000 mm gemessen.

    Flora und Fauna

    Sommergrüne Laubwälder mit Buchen und Eichen als Reste der ursprünglichen Vegetation finden sich heute noch im Ösling im nördlichen Teil Luxemburgs. Typisch sind auch Stechpalmen und Heidekrautgewächse. Der Süden des Landes (Gutland) wird intensiver landwirtschaftlich genutzt. Im Südosten Luxemburgs kommen einige mediterrane Pflanzenarten vor (z.B. Lippenblütler).

    Typische mitteleuropäische Säugetierarten wie z.B. Fuchs, Rotwild, Wildschwein, Dachs, Eichhörnchen und Baummarder leben vor allem in den Waldgebieten des Landes. In der Vogelwelt kommen u.a. Reiher, Eisvogel, Spechte und verschiedene Greifvogelarten wie Bussarde und Falken vor.

    Bevölkerung

    Rund 462 500 Menschen leben im Großherzogtum Luxemburg, etwa 30 % von ihnen kommen aus anderen europäischen Staaten, vor allem Portugal und Italien. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte liegt bei etwa 179 Einwohnern pro Quadratkilometer. Rund 92 % der Menschen leben in Städten, die größte Stadt ist Luxemburg mit rund 77 500 Einwohnern, gefolgt von Esch-sur-Alzette mit 27 900 und Differdange mit 18 900. Am dünnsten besiedelt ist der Norden des Landes (Ösling).

    Im Großherzogtum gibt es drei offizielle Amtssprachen: Französisch, Deutsch und Luxemburgisch (Lëtzebuergesch), ein moselfränkischer Dialekt, der 1984 als dritte Amtssprache festgelegt wurde und als Umgangssprache verwendet wird. 87 % der Bevölkerung Luxemburgs gehören der katholischen Kirche an. Protestanten und Juden bilden religiöse Minderheiten.

    Luxemburg gehört zu den wohlhabendsten Ländern der Welt, entsprechend hoch ist der Lebensstandard. Sozial- und Gesundheitswesen sind sehr gut entwickelt. Das Bevölkerungswachstum liegt bei rund 1,25%. Die mittlere Lebenserwartung beträgt 79 Jahre. Für Kinder von sechs bis 15 Jahren besteht Schulpflicht. In der Grundschule ist Deutsch Unterrichtssprache, in den weiterführenden Schulen Französisch. Es gibt seit Ende der 1960er Jahre eine Universität, die aber nur über ein beschränktes Angebot verfügt; die meisten Studierenden gehen nach Frankreich, Deutschland oder Belgien.

    Politisches System

    Gemäß der Verfassung von 1868, die in den wesentlichen Teilen bis heute in Kraft ist, ist Luxemburg eine konstitutionelle Erbmonarchie. Das Staatsoberhaupt ist der Großherzog (seit Oktober 2000 Henri II. von Luxemburg). Er hat Initiativ- und Vetorecht in der Gesetzgebung und kann das Parlament auflösen. Die Legislative liegt beim Parlament (Chambre des Députés), dessen 60 Abgeordnete für eine Amtszeit von fünf Jahren vom Volk gewählt werden. Beratende Funktion hat der Staatsrat, dessen 21 Mitglieder vom Großherzog ernannt werden. Der Chef der Regierung (seit Januar 1995 Jean-Claude Juncker) ist normalerweise Vertreter der stärksten Partei im Parlament und wird vom Großherzog ernannt.

    Seit dem Zweiten Weltkrieg dominieren drei große politische Gruppierungen die Parteienlandschaft: die bürgerlich-konservative "Christlich-Soziale Volkspartei" (CSV), die "Luxemburger Sozialistische Arbeiterpartei" (LSAP) und die liberale "Demokratische Partei" (DP). Weitere Parteien sind die Grünen (Déi Gréng) und das "Aktionskomitee für Demokratie und Rentengerechtigkeit" (ADR). Seit 2004 regiert eine Koalition aus CSV und LSAP.

    Luxemburg ist in drei Distrikte (Diekirch, Grevenmacher, Luxemburg) mit zwölf Kantonen gegliedert.

    Wirtschaft

    Das Großherzogtum Luxemburg liegt mit an der Spitze der wohlhabenden Länder. Das mittlere Pro-Kopf-Einkommen ist mit 52 600 Euro pro Jahr eines der höchsten weltweit. Kennzeichnend ist ein stabiles Wirtschaftswachstum, das allerdings wie in allen EU-Staaten in den vergangenen Jahren etwas nachließ (2005: 2,3 %). Dazu kommen eine niedrige Arbeitslosigkeit (ca. 4,5 % für 2004) und eine moderate Inflationsrate. Das Bankgeheimnis und vorteilhafte Steuergesetze führten dazu, dass sich eine Vielzahl von ausländischen Banken und Kreditinstituten in Luxemburg ansiedelten und der Finanzsektor inzwischen rund 22 % des Bruttoinlandsprodukts erzielt.

    Doch Luxemburgs Tage als "Steuerparadies" scheinen gezählt: Die Regierung musste ihren Widerstand gegen eine einheitliche europäische Zinsbesteuerung, die im Juni 2000 von den 15 EU-Staaten beschlossen wurde und ab 2010 gelten soll, aufgeben. Im gesamten Dienstleistungsbereich, der rund 83 % zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) beiträgt, sind etwa 70 % der Erwerbstätigen beschäftigt.

    Der Agrarsektor Luxemburgs ist dagegen wirtschaftlich irrelevant, obwohl an die 45 % der Landesfläche landwirtschaftlich nutzbar sind. Die Viehzucht dominiert. Angebaut werden Getreide, Kartoffeln und Wein (Mosel). In der Industrie dominierten bis vor kurzem Eisen- und Stahlwerke. ARBED (Aciéres Réunies de Burbach-Eich-Dudeldange) ist einer der größten Stahlkonzerne in Europa. Heute gewinnt die verarbeitende Industrie immer mehr an Bedeutung. Dazu gehören die Chemie-, Gummi-, Glas-, Textil- und Kunststoffindustrie sowie der Maschinenbau, die Papier- und Nahrungsmittelherstellung und die Elektronikindustrie. Luxemburg verfügt über Vorkommen an Eisenerz, Schiefer, Kalk, Sand und Kies.

    Das Land exportiert vor allem Metalle und Metallwaren, Maschinen, Kunststoffe und Gummiartikel nach Deutschland, Frankreich und Belgien. Eingeführt werden hauptsächlich Maschinen und Ausrüstung, Metalle und Transportmittel, wiederum zum überwiegenden Teil aus den anderen EU-Mitgliedsstaaten.

    Das Straßennetz in Luxemburg umfasst rund 5 160 km befestigte Straße, an Schiene stehen etwa 279 km zur Verfügung. Östlich der Hauptstadt liegt ein internationaler Flughafen.

    Währung ist der Euro.

    Großherzogtum Luxemburg

    Fl luxemburg.jpg Wappen luxemburg.svg
    Groussherzogtum Lëtzebuerg
    Amtssprache Luxemburgisch, Französisch, Deutsch
    Hauptstadt Luxemburg
    Staatsform Konstitutionelle Monarchie
    Fläche 2.586 km²
    Einwohner 462.500
    Währung Euro
    Zeitzone UTC+1
    KFZ-Kennzeichen L
    Internet-TLD .lu
    Telefonvorwahl 00352

    Kalenderblatt - 28. März

    1939 Franco gewinnt den spanischen Bürgerkrieg mit der Unterwerfung Madrids.
    1962 Die DDR verabschiedet ihr eigenes Zollgesetz.
    1979 Reaktorunfall im amerikanischen Harrisburg, der die Gefahr einer riesigen Verseuchung des Umlands heraufbeschwört.