Lucius Annaeus Seneca

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    römischer Politiker, Dichter und Philosoph; * um 4 v.Chr. in Cordoba, Andalusien, † 65 in Rom

    Der römische Politiker und Dichter erhielt eine Ausbildung, die seine geplante Ämterlaufbahn ermöglichen sollte. Sein Interesse galt jedoch vorwiegend der Philosophie. Er trat in die Dienste von Kaiser Claudius, fiel jedoch bei dessen Frau Messalina in Ungnade und wurde verbannt. Nach seiner Rückkehr an den Hof wurde er mit der Erziehung Neros betraut. Zu Anfang der Regierungszeit Neros konnte Seneca noch seinen mäßigenden Einfluss auf ihn geltend machen, zog sich aber vom Hof zurück, als dieser mehr und mehr eine Schreckensherrschaft etablierte. 65 n.Chr. zwang Nero seinen früheren Ziehvater wegen angeblicher Verschwörung zum Selbstmord.

    In seinen Schriften vertritt Seneca die stoischen Ansichten des sich Abwendens von weltlichen Gütern hin zur Weisheit und geistigen Ethik. Seine Schriften enthalten auch praktische Ratschläge, die bei der Bewältigung der Alltagsprobleme helfen sollen. Neben 124 "Moralischen Briefen" schrieb er mehrere philosophische Abhandlungen wie "Von der Unerschütterlichkeit des Weisen", "Vom inneren Gleichgewicht" und bearbeitete griechische Tragödien wie "Medea", "Ödipus" und "Agamemnon" auf sehr freie Art.