Luca della Robbia

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    italienischer Bildhauer; * 1399 in Florenz, † 14. Februar 1482 in Florenz

    Lucca della Robbia war ein Mitglied der italienischen Bildhauerfamilie des 15. und 16. Jh.s in Florenz, die durch prachtvoll glasierte Bildwerke aus gebranntem Ton, meist Reliefs, mit weißen Gestalten auf blauem Grund, später auch vielfarbig, bekannt ist.

    Er gilt als Hauptmeister der florentinischen Frührenaissance neben Donatello und Ghiberti. Zunächst wirkte er als Marmorbildner. Als Hauptwerk dieser Frühzeit kann man wohl die marmorne Sängerkanzel für den Dom von Florenz (1431-38) bezeichnen, ein Werk, das er mit den Brüstungsreliefs tanzender, spielender und singender Knaben, im Wetteifer mit Donatello und in völligem Kontrast zu diesem, unter starkem Einfluss der Antike schuf (heute Museo dell' Opera del Duomo).

    Robbias Hauptruhm knüpfte sich aber an seine Tonreliefs. Er führte die farbige Lasierung in den Bereich der Skulptur ein. Die Werke behandelte er zunächst als dekoratives Beiwerk, das er den Bauwerken geschickt anpasste, vor allem als Lünetten und Tabernakel mit Madonnenreliefs. Diese glasierten Arbeiten zeigen dieselben Charakteristika wie seine Marmor- und Bronzearbeiten: einfache klare Kompositionen in schönen Linien, Gestalten von einem Ghiberti verwandten Adel.

    Die überaus große Beliebtheit der Werke, besonders der anmutigen Madonnen, veranlasste ihn, den Werkstattbetrieb immer weiter auszudehnen. Sein Neffe und Schüler Andrea della Robbia führte den Kunstzweig fort. Dessen Werke unterscheiden sich durch ein noch größeres Streben nach Weichheit der Formen und Bereicherung der Farben. Seine Söhne führten wiederum die Tradition weiter.

    Weitere Werke (Auswahl):

    Marmorreliefs am Kampanile des Domes von Florenz: fünf Darstellungen der Wissenschaften (1437-39), Marmorgrabmal des Bischofs Federighi in S. Trinità (1455/56, ebenda), Bronzetür der Neuen Domsakristei (ebenda, zusammen mit Michelozzo, 1468). Terrakotten: Türlünetten im Museo Nazionale, Florenz. Lünetten mit den Gruppen der Auferstehung und Himmelfahrt Christi (1442-45, über den Domsakristeitüren, ebenda). Rundbilder in der Pazzikapelle von S. Croce, ebenda, mit Apostelgestalten.