Lithografie

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    auch: Steindruck;

    ein Flachdruckverfahren, das den Fett-Wasser-Gegensatz nutzt (chemisches Drucken). Die Zeichnung wird auf einen saugfähigen, feinkörnigen, porösen Sandstein (so genannter Lithostein, meist Solnhofer Schiefer) oder auf Zink-(Aluminium-)Platten mit fetthaltiger Kreide oder lithografischer Tusche aufgetragen. Stein oder Zinkplatten werden danach angefeuchtet oder mit fettiger Tusche eingerieben, die nur an den fettigen, gezeichneten Linien haftet. Angefeuchtetes Papier wird auf den Stein gelegt und mit einer Spezialpresse aufgedrückt. Für die Farb-Lithografien werden mehrere Platten hintereinander verwendet.


    Geschichte

    Die Lithografie wurde 1796/97 durch A. Senefelder entdeckt. Ihre Verbreitung erfolgte zunächst in Frankreich. Delacroix (seit 1814), Géricault (seit 1817), Ingres und auch Goya, Daumier, Gavarni und Grandville (Karikaturen) entwickelten die künstlerische Lithografie. Ende des 19. Jh.s. führte Toulouse-Lautrec (Plakat) die Farblithografie zu einem künstlerischen Höhepunkt.

    In England arbeiteten Whistler, Legros, Pennell und Shannon mit dem Steindruck. Um 1900 erlebte die Lithografie einen Aufschwung durch Zeitschriften- und Buchillustrationen ("L'Estampe originale", "Die Jugend"), Herausragende Vertreter sind Denis, Bonnard, Thoma, Greiner, Corinth und Slevogt.

    Die deutschen Expressionisten entwickelten die Lithografie weiter; Munch, Braque und Chagall griffen in den 20er Jahren die Farblithografie auf. Mit sozialkritischen oder satirischen Ansätzen arbeiteten Kubin, Grosz, Dix und Kollwitz.

    Picasso leitete die Entwicklung einer modernen Lithografie (von Op-Art bis zum Neorealismus) ein, die insbesondere in den USA (Motherwell, Lichtenstein) gepflegt wurde.

    Neuerdings wird für künstlerische Plakate mit Massenauflage auch das Offsetlitho verwendet: Ein Offsetfilm wird mit spezieller Tinte bemalt und über mehrere Platten (pro Farbe ein Film) gedruckt.

    Kalenderblatt - 19. April

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