Leishmaniosen

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    Leishmaniosen sind nach dem schottischen Militärarzt Sir William Boog Leishman (1865-1926) benannte tropische Infektionskrankheiten bei Mensch und Tier (Hunde), die durch Leishmanien, intrazelluläre Protozoen (verwandt mit Trypanosomen), verursacht werden.

    Sie werden eingeteilt in:

    Leishmaniosis interna

    auch: Kala-Azar, Schwarze Krankheit, Schwarzes Fieber;

    Erreger ist Leishmania donovani, die durch den Stich von blutsaugenden Phlebotomus-Mücken ("Sandfliegen") übertragen wird. Sie kommt in Teilen Indiens, in China, Nord- und Zentralafrika und Lateinamerika vor. Die Inkubationszeit kann bis zu 16 Wochen betragen. Danach entwickeln sich lokale Gewebsentzündungen bzw. Wucherungen. Häufig ist der Anfang der Krankheit symptomlos, kann aber auch kurz nach der Infektion mit Schüttelfrost und Fieber beginnen. In der akuten Phase ist das Fieber oft wechselnd (hoher Fieberanstieg am Nachmittag, dann plötzlicher Fieberabfall und gegen Mitternacht erneut hohes Fieber). Diese Erscheinungen können bis zu sechs Wochen anhalten. Milzschwellung und Leberschwellung treten oft erst nach Monaten auf. Im Verlauf der Krankheit wird die Haut grau. Pigmentveränderungen sind besonders an den Händen, der Stirn und am Bauch zu sehen. Die weißen Blutkörperchen sind meist stark vermindert.

    kutane Leishmaniose

    auch: Orientbeule, Aleppobeule;

    Gruppe chronischer Infektionskrankheiten der Haut, die durch Leishmania tropica übertragen wird. Der Erreger kommt im vorderen Orient, Asien und Teilen Südeuropas vor und wird von Sandmücken (wie auch Kala-Azar) übertragen. Zwei bis drei Wochen nach dem Stich entsteht eine Papel an der Einstichstelle, die sich über mehrere Monate bis auf 0,5 Zentimeter vergrößert und anschließend zu einem Geschwür wird. Die Abheilung erfolgt nach einigen Wochen bis Monaten von alleine.