Kosovo

    Aus WISSEN-digital.de


    Geografie

    10 887 km²; 2,13 Mio. Einwohner. Das Kosovo nimmt geografisch eine zentrale Stellung auf der Balkanhalbinsel ein. Es besitzt gemeinsame Grenzen mit Serbien (im Norden und Osten), Montenegro (Nordwesten) und Makedonien (Südosten). Es wird in die Regionen Kosovo und Metochien unterteilt. Hauptstadt ist Pristina.

    Höchster Berg des Kosovo ist der Gjeravica/Djeravica mit einer Höhe von 2 656 m. Der Drin ist mit 122 km der längste Fluss des Landes.

    Klima

    Es herrscht gemäßigtes Kontinentalklima vor. Jahreszeitlich bedingte Temperaturschwankungen können stark ausfallen (im Sommer bis zu 40 °C, im Winter bis -20 °C). Oktober bis Dezember ist die Zeit mit den größten Niederschlagsmengen.

    Flora und Fauna

    53 Prozent der Landesfläche werden für die Landwirtschaft genutzt, 41 Prozent sind bewaldet. In den Bergregionen sind Wildtierarten wie Adler, Wölfe und Wildschweine beheimatet. Häufigste Baumarten sind Eiche, Ulme und Kiefern.

    Bevölkerung

    Die Bevölkerung des Kosovo wird auf 2,13 Mio. Menschen geschätzt, von denen 88 Prozent Albaner und sieben Prozent Serben sind. Kleinere ethnische Minderheiten sind Bosniaken, Goranen, Türken, Aschkali und Roma. Über die Hälfte der Einwohner sind unter 25 Jahre alt, ein Drittel unter 16 Jahre. Aufgrund eines hohen Geburtenüberschusses ist ein stabiles Bevölkerungswachstum zu verzeichnen. Außerdem leben ca. 350 000 bis 400 000 Kosovaren im Ausland, vor allem in Deutschland, der Schweiz und in den USA. Besonders in ländlichen Gebieten und bei der Gruppe der über 55-Jährigen ist Analphabetismus verbreitet, insbesondere unter Frauen.

    Politisches System

    Das Kosovo hat am 17. Februar 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt und ist seitdem von einer Vielzahl von Staaten anerkannt worden (darunter viele Staaten der EU, die Türkei und die USA). Die Verfassung trat am 15. Juni 2008 in Kraft. Der Status des Kosovo ist umstritten, da Serbien und einige weitere Staaten das Kosovo weiterhin als serbisches Gebiet sehen und eine völkerrechtliche Anerkennung verweigern.

    Verwaltet wird das Kosovo von der UN-Mission UNMIK und den "Institutionen der provisorischen Selbstverwaltung" auf der Grundlage einer provisorischen Verfassung. Diese Institutionen sind das kosovarische Parlament, der Präsident und der Premierminister des Kosovo. Das Ein-Kammer-Parlament hat 120 Sitze, von denen zehn für Serben und weitere zehn für die kleineren Minderheiten reserviert sind. Die restlichen 100 Sitze stehen alle drei Jahre zur freien Wahl. Die serbischen Abgeordneten ("Bürgerinitiative Serbien") verweigern bislang die parlamentarische Arbeit. Präsident des Kosovo ist seit Februar 2006 Fatmir Sejdu (LDK), Ministerpräsident ist Hashim Thaçi (PDK). Die serbischen Enklaven im Norden verwalten sich zum Teil selbst, sodass es zu einer Parallelverwaltung dieser Gebiete kommt. Die Sicherheit garantiert seit 1999 die KFOR (Kosovo Force) genannte, multinationale NATO-Truppe.

    Wirtschaft

    Die Wirtschaftsstruktur des Kosovo richtet sich heute nach marktwirtschaftlichen Prinzipien, ist aber noch nicht unabhängig von internationaler Unterstützung. Hierbei spielen die zumeist in Deutschland und der Schweiz lebenden Auslands-Kosovaren eine große Rolle. Nach Schätzungen sind ihre Geldtransfers für 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verantwortlich. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen ist das niedrigste in Europa und betrug im Jahr 2007 geschätzte 1 230 Euro. Große Probleme sind die massive Arbeitslosigkeit (50 Prozent) und materielle Armut. Ca. 30 Prozent der Kosovaren leben unter der Armutsgrenze. Der industrielle Sektor ist ausgesprochen schwach; Bergbau und Landwirtschaft sind die bedeutendsten Wirtschaftszweige. In der Landwirtschaft sind 21 Prozent der Erwerbstätigen beschäftigt. Das Wirtschaftswachstum liegt bei 2,6 Prozent (2007). Zukunftsperspektiven bieten die großen Rohstoffvorräte; so verfügt das Kosovo über eines der größten Braunkohlevorkommen in Europa.

    Republik Kosovo

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    Republika e Kosovës
    Amtssprache Albanisch, Serbisch
    Hauptstadt Pristina
    Staatsform Parlamentarische Demokratie / Protektorat der UNO/EU
    Fläche 10.887 km²
    Einwohner 2.130.000
    Währung Euro
    Zeitzone UTC+1 MEZ

    UTC+2 MESZ (März–Oktober)

    KFZ-Kennzeichen
    Internet-TLD
    Telefonvorwahl 00381

    Kalenderblatt - 18. April

    1521 Martin Luther erscheint zum zweiten Mal vor dem Wormser Parteitag, verteidigt sich vor Kaiser und Reich und lehnt den Widerruf ab.
    1951 Frankreich, die Bundesrepublik Deutschland, Italien, die Niederlande, Belgien und Luxemburg schließen ihre Kohle- und Stahlindustrie in der Montanunion zusammen und verzichten auf ihre nationalen Souveränitätsrechte über diese Industriezweige.
    1968 Die tschechoslowakische Nationalversammlung wählt Josef Smrkovský zu ihrem neuen Präsidenten, der als einer der populärsten Politiker des "Prager Frühlings" die volle Rehabilitierung der Opfer der Stalinzeit und die Sicherung eines wirklich freien politischen Lebens zu seiner Aufgabe erklärt.