Korallenschlangen

    Aus WISSEN-digital.de

    (Micrurus, Micruroides, Leptomicrurus)

    Insgesamt drei Gattungen mittelgroßer Schlangen, die in weiten Gebieten Mittel- und Südamerikas verbreitet sind. Sie besiedeln die unterschiedlichsten Lebensräume, man findet sie jedoch besonders häufig unter Steinen, in Hecken oder sogar in den verlassenen Bauten verschiedener Nagetierarten. Sie graben sich gerne in weiches Erdreich ein.

    Korallenschlangen erreichen Körperlängen von durchschnittlich 60 bis 70 Zentimetern, lediglich eine Art, die Riesenkorallenschlange (Micrurus spixi) wird bis zu 1,5 Meter lang. Korallenschlangen sind von einem relativ schlanken Körperbau und zeichnen sich durch ihre besondere Farbigkeit aus. Sie tragen eine sehr auffällige Querbänderung, die aus bis zu vier verschiedenen Farben bestehen kann. So wechseln sich beispielsweise bei der Harlekin-Korallenschlange (Micrurus fulvius) breite, glänzend rote bzw. schwarze Bänder mit einem schmalen gelben Ring ab. Man geht davon aus, dass der besondere Farbenreichtum dieser Schlangenarten eine Warntracht darstellt, die dem etwaigen Feind die Giftigkeit des Schlangenbisses vor Augen führen soll. Neben den beiden relativ kleinen Giftzähnen haben die meisten Korallennatternarten im Oberkiefer keine weiteren Zähne, was auf einen relativ hohen Entwicklungsgrad dieser Schlangen schließen lässt.

    Korallenschlangen ernähren sich vornehmlich von kleinen Echsen und anderen Schlangenarten, selten fressen sie auch Frösche oder Insekten. Das Verschlingen der Beute nimmt viel Zeit in Anspruch, da die Kieferknochen der Korallenschlangen nur wenig dehnbar sind.

    Die meisten Korallenschlangen legen Eier, die das Weibchen in der Erde vergräbt. Einige Arten sind auch lebend gebärend.

    Obwohl das Gift der Arten relativ stark ist, reicht die geringe Menge nur in 10 Prozent aller Fälle aus, einen Menschen zu töten, wenn kein Serum verabreicht wird. Im Allgemeinen gelten Korallenschlangen dem Menschen gegenüber jedoch nicht als beißlustig. Bei Gefahr rollen sie sich zusammen, verstecken ihren Kopf und richten den Schwanz auf, den sie wie eine kleine Fahne hin und herbewegen.

    Systematik

    Gattungen aus der Familie der Giftnattern (Elapidae)