Kolchose

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    auch: Kolchos; Abk. für: kollektiwnoje chosjaistwo (russisch "Kollektivwirtschaft"),

    landwirtschaftlicher Großbetrieb in der UdSSR auf genossenschaftlicher Basis, seit 1929/1930 vorherrschende Betriebsform der sowjetischen Landwirtschaft.

    J. Stalin führte die zwanghafte Kollektivierung durch, nachdem sich seit 1917 die Bauern auf freiwilliger Basis zusammenschließen konnten. 18,8 Millionen Bauernhöfe wurden zu 242 000 Kolchosen zusammengefasst. Ab 1950 wurden die Kolchosen auf Grund der Versorgungskrisen nach dem 2. Weltkrieg zu Sowchosen (sowjetskoje chosjaistwo, "Sowjetwirtschaft") zusammengelegt. Das unter M. Gorbatschow 1988 verabschiedete Genossenschaftsgesetz erlaubte erstmals die freie Bildung von Genossenschaften sowie private Hofwirtschaft und ermöglichte die Pacht von landwirtschaftlichem Grund. Seit 1992 kam es zu einer Reorganisation der Kolchosen und Sowchosen sowie zur teilweisen Privatisierung des Kollektivbesitzes, aber auch zur Verpflichtung von Ernteabgaben zur Sicherung der Lebensmittelversorgung.