Klemens Wenzel Fürst von Metternich

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    österreichischer Politiker; * 15. Mai 1773 in Koblenz, † 11. Juni 1859 in Wien

    seit 1813 Fürst von Metternich-Winneburg.

    Metternich, der einem rheinischem Adelsgeschlecht entstammte, studierte in Straßburg und Mainz. Der gewandte Diplomat gelangte vom Gesandten- (1801-1809) und Außenministerposten (1809-1821) ins Staatskanzleramt (1821-1848) der österreichischen Monarchie und war zur Zeit der Restauration führender österreichischer Staatsmann.


    Metternich war der letzte entschiedene Repräsentant und Verfechter der überlieferten Regierungsformen (legitime Monarchie, aufgeklärter Absolutismus) und der traditionellen Rechtsordnung. Er bekämpfte die Ideen der Französischen Revolution sowie alle liberalen Strömungen (Karlsbader Beschlüsse 1819). Außerdem war er heftiger Gegner Napoleons und Führer der antinapoleonischen Allianz.

    Bei der Neuordnung Europas nach 1815 (Wiener Kongress) war er der ausschlaggebende Staatsmann. Er war bedacht auf gutes Einvernehmen im Dreibund Österreich, Preußen und Russland (Heilige Allianz), aber auch auf das "gerechte Gleichgewicht" der Mitte (Österreich und Preußen als Mittelstaaten). Er schaffte den Ausgleich der nationalen Interessen durch Kongresse der führenden Staatsmänner (Aachen 1818, Troppau 1820, Laibach 1821, Verona 1822), konzentrierte die österreichische Macht auf den Osten und war leitender Kopf des österreichischen Vielvölkerstaates.

    Durch die Wiener Märzrevolution von 1848 wurde er aber schließlich zum Rücktritt gezwungen. Später gewann er als Berater Franz Josephs nochmals politischen Einfluss.

    Metternich starb 1859 (mehr abgelehnt als in seiner Bedeutung gewürdigt) in Wien. Gegenüber der völligen Verurteilung als Politiker durch Stein, Pertz, Gervinus, Droysen, Treitschke, Zwiedineck-Südenhorst steht die sachlichere Beurteilung durch Oncken, Delbrück, Lenz, Fournier und eine Revision des Metternichbildes durch Srbik 1926, der, die Innenpolitik Metternichs ablehnend, seine Leistung für die Sicherung des allgemeinen Friedens (nach dem "Weltkrieg" Napoleons) und die Erhaltung des ständig bedrohten europäischen Gleichgewichts hervorhob.

    Kalenderblatt - 19. März

    1921 Russland und Polen unterzeichnen einen Friedensvertrag.
    1953 Der Bundestag billigt die deutsch-alliierten Verträge, die später Deutschlandvertrag genannt werden. In ihnen wird das Ende des Besatzungsstatus und die Wiedererlangung der Souveränität geregelt.
    1956 Die Bundesrepublik erlässt das Soldatengesetz, in dem die Forderungen an eine demokratische Armee dargelegt werden.