Klavier

    Aus WISSEN-digital.de

    auch: Piano, Fortepiano, Pianoforte;


    Tasteninstrument, bei dem die Saiten von einer Tastatur (Klaviatur) aus über eine hochentwickelte Mechanik mit Filzhämmerchen angeschlagen werden.

    "Gravicembalo col piano e forte" nannte B. Cristofori sein erstes 1709 gebautes Instrument: ein Cembalo, das laut und leise spielen konnte. Bis dorthin hatte die Mechanik des Cembalos nur ein Spiel bei gleichbleibender Lautstärke ermöglicht. Für dieses besondere Cembalo hatte Cristofori eine Mechanik erdacht, die die Saiten mit kleinen Hämmerchen nicht anriss wie bisher, sondern in einer eher vom Hackbrett inspirierten Art anschlug.

    Die Schwierigkeit dabei bestand darin, dass der Hammer enorm beschleunigt werden musste, die letzten Millimeter vor der Saite und während des Anschlags frei fliegen und dann wieder aufgefangen werden musste. Denn ohne diesen freien Flug konnte die Seite nicht frei schwingen, was man vom Clavichord kannte.

    Die mechanisch geniale Lösung Cristoforis wurde 1727 von G. Silbermann nach Deutschland gebracht. Dort erfuhr das Klavier oder Hammerklavier, wie es damals genannt wurde, durch den Augsburger A. Stein entscheidende Verbesserungen. Mozart beschrieb seinem Vater in einem Brief mit großer Begeisterung seine erste Begegnung mit einem Stein'schen Instrument.

    Im 19. Jh. entwickelten Klavierbauer lautere und stabilere Instrumente, die auch eine Vergrößerung des Tonumfanges ermöglichten. Am Gusseisenrahmen eines modernen Flügels ziehen die Saiten mit einer Stärke von mehreren Tonnen.

    Von den besonderen Effekten, über die ein Klavier verfügt, haben sich nur zwei standardmäßig erhalten: das Haltepedal, das die Dämpfung aufhebt, und das linke Pedal, das bewirkt, dass bei mehrchörigen Saiten (das sind solche, bei denen zwei oder drei Saiten nebeneinander auf denselben Ton gestimmt sind und gemeinsam angeschlagen werden) nur noch eine angeschlagen wird und der Ton somit leiser und zarter wird.

    Ersonnen wurden um 1800 verschiedenartige Zusatzmechanismen, die zum Teil sogar in das Klavier eingebaute Pauken und Becken betrieben.

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