Kiribati

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    Geografie

    Die Republik Kiribati besteht aus insgesamt 33 Atollen (Koralleninseln), die im zentralen Pazifik südlich und nördlich des Äquators liegen. Die Landesfläche umfasst lediglich 811 km², die Wasserfläche über 3,5 Millionen Quadratkilometer. Die Inseln lassen sich bis auf die die Insel Banaba (Ocean-Insel) in drei Gruppen aufteilen: westlich des 180. Längengrades (Datumsgrenze) liegen die 16 Gilbert-Inseln (in der Landessprache Tungaru) mit der Hauptinsel Tarawa. Östlich davon liegen die acht unbewohnten Phönix-Inseln und die acht (der insgesamt elf) Line-Inseln.

    Die Insel Banaba (Ocean-Insel) liegt westlich des 170. Längengrades und bildet eine Ausnahme unter den Inseln der Republik Kiribati, da sie eine Höhe bis 81 m erreicht. Alle anderen Inseln ragen etwa drei Meter aus dem Wasser und sind typische flache Koralleninseln mit den für Atolle typischen Ringformen. Zwischen dem äußeren Korallenring und den Inseln liegen meist Lagunen, die Küsten sind durch lange weiße Sandstrände gekennzeichnet. Die Inseln sind meist nur zwischen 200 und 300 m breit, können aber erheblich länger sein. Durch die poröse Oberfläche versickern die Niederschläge, so dass es kaum Oberflächengewässer gibt.

    Die Hauptstadt der Republik, Bairiki, liegt auf der Insel Tarawa, die zu den Gilbert-Inseln gehört.

    Klima

    Auf den Inseln der Republik Kiribati herrscht tropisch-feuchtheißes Klima mit ganzjährig hohen Temperaturen. Die durchschnittliche Tagestemperatur liegt das ganze Jahr über bei ca. 28 °C. Die Niederschlagsmengen liegen zwischen 2 500 mm pro Jahr auf den nördlichen und bis zu 1 100 mm auf den südlichen Inseln. Die meisten der Niederschläge fallen in den Monaten November bis März. Es können Wirbelstürme auftreten.

    Flora und Fauna

    Durch die nährstoffarmen Böden ist die Vegetation der Inseln artenarm. Es kommen Kokospalmen, Schraubenbäume, Brotfruchtbaum und Salzsträucher vor.

    Die auf den Inseln vorhandenen Säugetiere (z.B. Kaninchen, Nagetiere) wurden durch den Menschen eingeführt. Artenreich ist nur die Vogelwelt und die Unterwasserwelt in den Korallenriffen. An Seevögeln kommen unter anderem Fregatt- und Tropikvögel, Tölpel, Sturmtaucher, Seeschwalben und Möwen vor.

    Bevölkerung

    Auf den Inseln der Republik Kiribati leben insgesamt 103 000 Einwohner. Die Kiribatier oder I-Kiribati sind zu fast 99 % Mikronesier, daneben gibt es kleinere Gruppen von Einwohnern, die chinesischer, polynesischer oder europäischer Herkunft sind. Die meisten I-Kiribati sind Christen: etwa 53 % der Bevölkerung bekennen sich zum katholischen, 40 % zum protestantischen Glauben. Anhänger der Bahai-Religion bilden mit rund 2,4 % eine religiöse Minderheit.

    Die Bevölkerungsdichte liegt durchschnittlich bei rund 127 Einwohnern pro Quadratkilometer, ist auf den Inseln aber sehr unterschiedlich. Mehr als 80 % der I-Kiribati leben auf den Gilbert-Inseln, allein 40 % der Gesamtbevölkerung auf der Hauptinsel Tarawa. Hier liegt die größte städtische Siedlung der Republik, die Hauptstadt Bairiki mit rund 37 000 Einwohnern. Von den Line-Inseln sind nur die Christmas- (Kiritimati), die Fanning- (Tabuaeran) und die Washington-Insel (Teraina) bewohnt. Die acht Phönix-Inseln sind unbewohnt. Die Landessprache ist das zu den austronesischen Sprachen gehörende Kiribati (Gilbertesisch), außerdem wird Englisch gesprochen.

    Die medizinische Versorgung der Bevölkerung ist kostenlos. Die mittlere Lebenserwartung liegt bei 62 Jahren; das Bevölkerungswachstum beträgt ca. 2,25 %. Für Kinder im Alter zwischen sechs und 14 herrscht Schulpflicht, nur auf der Insel Tarawa gibt es weiterführende Schulen. Die Alphabetisierung liegt bei rund 90 %.

    Politisches System

    Gemäß der Verfassung von 1979 ist Kiribati eine präsidiale Republik. Staatsoberhaupt ist der für eine Amtszeit von vier Jahren vom Volk gewählte Staatspräsident (Anote Tong, seit 2003), der gleichzeitig Chef der Regierung und Außenminister ist. Er ernennt sein 12-köpfiges Kabinett.

    Die Legislative liegt beim Ein-Kammer-Parlament (Maneaba Ni Maungatabu) mit 41 Sitzen. 39 Abgeordnete werden vom Volk direkt für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt, je ein Sitz steht dem Generalbevollmächtigten und dem Vertreter der Insel Banaba zu. Die wichtigsten Parteien sind die BTK (Boutokaan Te Koaua Partei) und die MTM (Maneaban Te Mauri Partei).

    Kiribati ist in drei Verwaltungseinheiten (Gilbert, Line, Phoenix Islands) sowie in sechs Distrikte und 21 Inselräte untergliedert.

    Wirtschaft

    Der Inselstaat Kiribati verfügt kaum über Ressourcen. Seit dem Ende des Phosphatabbaus auf der Insel Banaba Ende der 1970er Jahre sind Kopra und Fischereiprodukte die wichtigsten Exportgüter des Landes. Kiribati ist in hohem Maße von ausländischer Finanzhilfe abhängig: Bis zur Hälfte des Bruttoinlandsprodukts stammt aus britischen, japanischen, australischen oder chinesischen Wirtschaftshilfen.

    Die meisten I-Kiribati sind in der Landwirtschaft und der Fischerei beschäftigt. Überwiegend in Subsistenzwirtschaft werden Kokospalmen, Süßkartoffeln, Jams und Bananen kultiviert. Die Fischerei hat große Bedeutung, allerdings gingen in den letzten Jahren die Fangmengen besonders bei Thunfisch drastisch zurück. Die Landwirtschaft trägt knapp ein Drittel zum BIP Kiribatis bei; die Industrie, die v.a. aus Lebensmittel verarbeitenden Kleinbetrieben und Handwerk besteht, erwirtschaftet nur 12 %. Das industrielle Wachstum wird durch den Mangel an ausgebildeten Arbeitern stark eingeschränkt, so dass das Bruttoinlandsprodukt um durchschnittlich nur 1,5 % ansteigt.

    Steigende Bedeutung hat die Tourismusbranche (rund ein Fünftel des BIP). 1998 wurden der internationale Flughafen Bonriki auf der Insel Tawara und Cassidy auf der Insel Kiritimati (Christmas Island) ausgebaut, seitdem können dort auch größere Maschinen landen.

    Wichtigste Einfuhrgüter Kiribatis sind Nahrungsmittel, Maschinen, Fahrzeuge und Brennstoffe, die aus Australien, Fidschi, Japan und Neuseeland stammen. Exportiert wird v.a. Kopra, daneben Fischereiprodukte und Kokosnüsse nach Japan und Südkorea.

    Das Straßennetz auf den Inseln umfasst insgesamt etwa 680 km.

    Währung Kiribatis ist der Australische Dollar.

    Republik von Kiribati

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    Republic of Kiribati
    Amtssprache Gilbertesisch, Englisch
    Hauptstadt Bairiki
    Staatsform Präsidialrepublik
    Fläche 811 km²
    Einwohner 103.000
    Währung Australischer Dollar
    Zeitzone UTC +12, +13, +14
    KFZ-Kennzeichen KI
    Internet-TLD .ki
    Telefonvorwahl 00686

    Kalenderblatt - 16. April

    1922 Das Deutsche Reich und die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken schließen in Rapallo am Rande der Weltwirtschaftskonferenz von Genua einen Freundschaftsvertrag, den so genannten Rapallo-Vertrag.
    1925 Im Grab der vor über 45 Jahren verstorbenen Bernadette wird deren Leichnam unverwest aufgefunden. Das Grab wurde anlässlich ihrer Seligsprechung geöffnet. Sie hatte als Kind mehrere Marienerscheinungen.
    1945 Hitler verlangt die Verteidigung der Ostfront bis zum letzten Tropfen Blut.